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Die Tücken beim Schätzen des Alters - alles eine Frage des Blickwinkels

14.12.2015 07:06

Vor ein paar Tagen wurde meine 21jährige Tochter von einem Freund altesmäßig ins erste Semester an der Uni geschätzt, obwohl sie schon im 5. ist. Sie hat sich ein wenig darüber geärgert. Dabei ist mir eine Geschichte aus meiner Jugend eingefallen. 

Ich hatte mir mit 17 Jahren den (diesmal) Arm gebrochen und wollte, weil ich in der Schule eine Servierprüfung hatte, den Gips 4 Tage früher abgenommen haben. Ich kam mit dem Sturzhelm unter dem Arm ins Krankenhaus und trug mein Anliegen vor. Die Krankenschwester sah mich an und sagte, dass man das erst mit 16 entscheiden dürfe. 

Ich blickte sie böse an, zeigte auf den Sturzhelm und fragte ob das nicht darauf hinweisen würde, dass ich schon 16 bin. Es nützte nichts, sie wollte meinen Ausweis sehen. Ich sehe noch so jung aus, das könne sie nicht glauben. 

In meiner jugendlichen Unverfrohrenheit legte ich den Ausweis hin, sah sie von der Seite aus an und sagte: "Ich freue mich immer wenn mich jemand jünger schätzt, passiert Ihnen das auch noch?" 

Nachträglich, mit der Weisheit des Alters betrachtet, bedau´re ich so gemein gewese zu sein, aber mit 17 tat es echt gut! 

Heute, wo ich die 50 hinter mir gelassen und nach dem 6. Jahr  aufgehört habe 40 zu sein, würde ich mich freuen wieder mal jünger geschätzt zu werden. Aber ich habe eine andere Taktik gefunden: wenn mich jetzt jemand fragt wie alt ich bin mogle ich ein paar Jahre dazu, dann passt es auch wieder.....

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Engel, es gibt sie wirklich

13.12.2015 18:22

In Zeiten von Weihnachtsmann und Rentier muss man nach dem Christkind und den Engeln, die bei uns traditionell wären, oft suchen. 

Heute aber bin ich guter Stimmung (kommt wohl vom Glühwein am Christkindlmarkt) und möchte eine  wahre "Engelgschichte" erzählen. 

Meine Tante, sie ist 79 Jahre als, tingelt zwischen Wien, wo sie bald nach der Heirat sesshaft wurde und Villach, das immer noch ihre Heimat ist, hin und her. Sie ist sowohl geistig als auch körperlich noch in sehr guter Verfassung, sie betreibt zwei Haushalte und fährt noch immer selbst mit dem Auto. 

Auf Strecken die sie kennt ist sie sehr sicher und man merkt ihr das Alter nicht an. Jetzt kam aber am Samstag meine Nichte aus Spanien in Wien an und meine Tante sollte sie abholen. Um 22.42 war die Ankunft geplant und meine Tante ist um 20 Uhr von Wien Hütteldorf zuum Flughafen Schwechat aufgebrochen. Das kann man locker in einer Stunde schaffen. 

Da es dunkel war, die Strecke nicht zu den oft on ihr befahrenen gehört und sie noch dazu bei Dunkelheit nicht mehr so gut sieht, hat sie 3 mal die falsche Abfahrt erwischt. Dreimal fragte sie bei Wienern 3 x nach dem Weg, dreimal landete sie an Orten, die sie nie sehen wollte. Schließlich stand sie in Wien Simmering an einer Ampel, ließ das Fenster ihrers Wagens hinunter und fragte den Mann im Auto neben ihr nach dem Weg. Er erklärte es, meine Tante konnte sich die Strecke in ihrer Nervosität natürlich nicht merken und der Fahrer des anderen Autos erkannte das. Er deutete ihr einzuparken, er werde es ihr genau erklären. Gesagt, getan. Es war inzwischen 22:30 und der Mann setzte sich zu meiner Tante ins Auto. In gebrochenem Deutsch erklärte er ihr den Weg langsam, erkannte am verständnislosen und verzweifelten Blick meiner Tante, dass sie diesen Flughafen heute sicher nicht mehr finden würde. Er bot ihr an sie hinzugeleiten! Er verschwand kurz in seinem Auto, brachte ihr eine rote Rose, die er für seine Frau mit hatte und bat sie, sich zu entspannen, sie würden es schon noch schaffen. Dadurch, dass sie ab und zu etwas zu schnell waren kamen sie rechtzeitig am Flughafen an. Er brachte sie bis zum Parkplatz und schließlich noch in die Ankunftshalle. Der Flug hatte Verspätung und so konnten sie sich noch unterhalten. 

Dieser Mann, oder wie meine Tante ihn jetzt nennt "ihr Engel" berichtete, dass er aus Rumänien sei, seit 9 Jahren in Österrreich lebe, verheiratet sei, 6 Kinder habe und arbeite. Meine Tante wollte ihn auf ein Getränk einladen, das er ablehnte. Sie wollte ihm 30 Euro geben, damit er seinen Kindern eine kleine Freude machen kann, aber auch das lehnte er ab. Er habe es gern getan und wenn er dafür bezahlt würde, wäre es kein Geschenk mehr. 

Meine Tante war gerührt! Dieser "Ausländer" hatte mehr als eine Stunde seiner Zeit  an einen fremden Menschen verschenkt, sein Parkticket um fast 5 Euro selbst bezahlt und dann noch geholfen eine Lösung für das verlorene Parkticket  zu finden. 

Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Angst vor den Asysuchenden umgeht und viele besorgt sind, dass sie den eigenen Gürtel enger schnallen müssen, ist das ein Beispiel für Nächstenliebe, das nachahmenswert ist. Ich möchte euch bitten gerade jetzt, in der Adventzeit auch mal Engel zu sein. Das ist gar nicht so schwer, ihr müsst nur die Augen ein bisschen aufmachen!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen, besinnlichen Adventabend!

 

 

 

 

 

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Die Polizei, dein Freund und Helfer

11.12.2015 17:44

Jetzt erzähle ich eine wahre Geschichte, die sich - wenigstens in meiner Erinnerung - so abgespielt hat: 

Es ist kurz vor Mitternacht und ich sitze in meinem Auto, das auf einem Parkplatz in der Stadt steht und warte auf meine Tochter, die ich von einer Party abholen soll. 

Da ich mich langweile observiere ich meine Umgebung und sehe zwei Polizisten des Weges schlendern. Sie unterhalten sich angeregt. 

Einige Meter weiter vorne steigt ein Mann  in seinen Lastwagen und versucht diesen zu starten. Mehrmals. Vergeblich. Er kurbelt die Scheibe an seinem Fahrzeug hinunter und bittet die zwei Polizisten ihn anzuschieben. Wenn es so kalt sei, würde seine Batterie schwächeln.

Die Polizisten sehen sich an, beraten kurz und beschließen dem guten Mann zu helfen. Sie stellen sich hinter den Lastwagen, der Fahrer ruft "Geht schon!" und die zwei freundlichen, hilfsbereiten Polizisten legen sich ins Zeug. Mit aller Kraft stemmen sie sich gegen den Wagen und tatsächlich, er beginnt  zu rollen! Die Ordnungshüter scheinen sich gegenseitig übertreffen zu wollen, der Wagen wird immer schneller und schneller, die Beamten fallen zurück und dann hat die Fahrt eine plötzliches Ende. Eine Straßenlaterne bremst den in Fahrt gekommenen LKW und mit einem lauten Krachen und dem unangenehmen Schaben von Metall auf Metall verbiegt sich besagte Laterne!

Die Beamten werfen die Arme in die Höhe, raufen sich die Haare und schauen sich entsetzt an. 

Ich sitze in meinem warmen Auto, lauere wie die Spinne im Netz auf Beute auf eine gute Geschichte, die noch besser werden sollte! Um besser hören zu können habe ich die SCheiben an meinem Auto natürlich hinunter fahren lassen. 

Die Beamten gehen zum LKW, öffnen die Fahrertür und ein ziemlich betrunkener Mann fällt ihnen nahezu entgegen. Ich bin entzückt, dass die noch funktionstüchtige Straßenlaterne unmittelbar vor dem LKW die entsetzten Gesichter der Polizisten so gut beleuchtet. Hätte ich damals schon ein Handy gehabt, könntet ihr euch heute Bilder davon anschauen. 

Sie schreien verhalten miteinander, mit dem Fahrer, miteinander.... Angestrengt beraten sie, was sie jetzt machen sollen. Immerhin haben sie einem, noch dazu betrunkenen, Autofahrer bei einer Sachbeschädigung geholfen. Sie können ihn jetzt gar nicht festnehmen ohne selbst Schwierigkeiten zu bekommen. Sie zerren ihn also aus dem Auto, biegen die Straßenlaterne so gut wie möglich wieder zurecht und stellen den LKW auf einen Parkplatz. Sie begleiten den torkelnden Mann anscheinend nach Hause. 

Sie haben mir die Wartezeit versüßt und eine gute Geschichte geliefert. DANKE!

 

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Energievampiere 2.0

10.12.2015 08:04

 

Gerade am Dienstag waren die Kaufhäuser wieder voll mit Menschen, die verzweifelt nach Geschenken für ihre Liebsten suchten. Ein Gedränge, finstere Blicke wenn man nicht so schnell vorwärts kam wie der Weihnachts(frieden)stress uns auferlegt......

Aber sobald Menschen eine Rolltreppe betreten herrscht Stillstand! Kaum ist ein Fuß am Förderband oder der Rolltreppe erstarren die Leute, die sonst ins Fitnessstudio marschieren um sich "in Form" zu halten. Und meist stehen sie da zu zweit. Nebeneinander. So dass jemand, der dem dem Diktat der Bewegungslosigkeit ausnahmsweise nicht unterliegt auch stehen bleiben muss. 

Da fällt mir das Energieerhaltungsgesetzt ( lieber Hugo, ich hoffe ich liege nicht ganz falsch....) ein. Keine Energie geht verloren. Wenn ich das jetzt auf Rolltreppen umlege scheint es so, als würde diese ihre Energie, die sie braucht um sich und die Menschenmassen zu bewegen, aus den Menschen selbst beziehen. Denkt einmal nach! Man sieht die Menschen, meist eine Hand am Handlauf, völlig bewegungslos. Höchstens der Mund bewegt sich noch! Das dürfte das Zugeständnis der Mächte im Inneren der bewegten Treppe sein, damit wir nicht merken, was da mit uns passiert!

Und wenn man es wagt, diesem Energieräuber zu widerstehen und doch ein paar Schritte bis zum nächsten menschlichen Hindernis macht erntet man Blicke, die einem sofort klar machen: du bist nicht ganz dicht!

Also, viel Spaß bei der nächsten Fahrt mit dem Förderband oder der Rolltreppe!

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Energievampiere

09.12.2015 11:42

Es ist Weihnachtszeit. Eine ruhige, besinnliche Zeit in der man zu Hause sitzt, Kekse backt, Geschichten erzählt, Freunde einläd und genießt!

Ha! Das war vielleicht mal so. Vielleicht habe ich den verklärten Blick der Kindheit wenn ich an den Advent vor 40, 50 Jahren denke. Damals musste ich mir keine Gedanken machen wem ich was schenke, ich wurde beschenkt. Ich musste keine Kekse backen, ich durfte sie essen. Ich musste keine besinnlichen Feiern vorbereiten, dafür einkaufen, die Gäste einladen, besinnlicheGeschichten aussuchen, ich konnte mich daran erfreuen, was meine Mutter geleistet hat. Ich konnte den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen und mir lustige und weihnachtliche Zeichentrickfilme anschauen. DAS waren Zeiten!

Heute hetzen alle hektisch durch die Läden, es kommt nicht mehr darauf was man schenkt sondern wieviel es kostet. Aber ich schweife ab. Ich bin sonst nicht viel in Kaufhäusern unterwegs, aber im Advent ist es egal zu welcher Zeit man versucht sich unbemerkt durch die Läden zu schleichen, es ist immer jemand da, der dich erkennt. Und zu meinem Leidwesen sind es meist die Energievampiere von denen ich mich im Alltag schon getrennt habe,   die mich aufstöbern. 

Sie kennen sie sicher auch, diese Menschen die stundenlang stehen könnten und uns mit ihren Sorgen und Problemen zuschütten ohne das geringste Interesse an eurem Leben oder euren Sorgen. Sie wollen ihre traurige Lebensgeschichte, oder momentane Krise erzählen und Mitgefühl ernten. Sie wollen keine Ratschläge. Sie wollen keine Hilfe. Alles was sie wollen ist der Welt klar machen, was sie mitmachen und was sie leisten. Sie stehlen deine Zeit, deine Geduld, deine gute Laune. Sie ziehen dich runter, damit sie sich besser fühlen. 

Also, wenn ihr so einem Energievampier begegnet: versucht eine neue Taktik! Hört nicht still und mitfühlend zu sondern fallt der Person ins Wort und schüttet sie zu mit euren Sorgen, Problemen, Krisen. Dann werdet ihr merken, das sie plötzlich gar keine Zeit mehr haben und schnell weg müssen. Das ist nach der klassischen Ausrede, dass man gleich einen Termin habe, die höflichste Art sie los zu werden. 

Umgebt euch mit Leuten die sich wirklich für euch interessieren und für die ihr euch interessiert, dann sind all die organisatorischen Aufwendungen auch keine Arbeit sondern wecken die Vorfreude auf schöne Stunden. 

In diesem Sinne: einen schönen Advent!

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Das ist Liebe!

08.12.2015 08:34

Gestern habe ich im Cafe ein Gespräch belauscht. Oder gehört, denn selbst wenn ich es gewollt hätte, bei dieser Lautstärke und dem Zorn hätte ich es nicht überhören können!

Ein  noch sehr junges Paar sitzt am Tisch. Er schaut sie gelangweilt an und fragt noch gelangweiligter: "Und warum musste ich jetzt so früh aufstehen und hier antanzen?"

Ihr sieht man an, dass sie nervös ist. Nervös aber auch irgendwie aufgeregt und gespannt. 

"Ich bekomme ein Baba!" platzt sie heraus. Das Lächeln ist unsicher und sie schaut den Gelanweilten erwartungsvoll an. 

"Du bist schwanger!" schlussfolgert er geistesgegenwärtig. 

"Ja!" ruft sie erfreut, denn immerhin scheint er sie verstanden zu haben. 

"Mit einem Baby?" fragt er nun schon weniger intelligent. 

Man sieht wie ihr Gesicht gefriert, dann plötzlich wieder rot wird und platzt sie heraus: 

"Nein, es ist von dir!"

Ohne Worte........

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Handymania

07.12.2015 17:32

Ich erinnere mich noch an Zeiten, als wir zu Hause, also in der Wohnung, und nur dort, einen Telefonanschluss hatte. Einen Viertelanschluss wohlgemerkt. Für die, die nicht mehr wissen was das ist: das ist ein Standtelefon, wenn man Glück hatte mit einem 3 bis 6 Meter langem Kabel, so  dass man Telefonieren auch mal sitzen konnte. Und man teilte sich einen Anschluss mit 4 Personen. Das heißt, wenn einer von den 4 telefonierte, konnten die andern drei ihr Telefon nicht benützen. Wenn man dann einen Vieltelefonierer am gleichen Anschluss hatte konnte das schon Nerven kosten und wenn man dann auch noch wusste wer das war, wurde so mancher finsterer Blick geworfen und gelegentlich entbrannten auch heftige "Diskussionen".  

Damals musste niemand fragen "Wo bist du denn?", denn wenn man jemanden erreichte wusste man, der/die (man muss ja jetzt gendern!) steht jetzt in seinem / ihrem Vorzimmer und telefoniert mit mir.

Aber kein Telefon zu haben hatte für uns damals "Junge" auch Vorteile. Klar, man musste sich verabreden, man musste seinen Tag und seine Treffen planen und wenn was dazwischen kam, konnte man nicht Bescheid sagen. Man war aber auch nicht immer unter Kontrolle!

Wir konnten noch sagen der Bus hatte Verspätung, das Benzin ist mir auf der Landstraße (mit dem Moped) ausgegangen und ich musste schieben.  Man konnte sagen ich hatte kein Kleingeld für das Münztelefon, es war weit und breit kein Telefon das funktionierte... Ich habe die Zeit übersehen, ich habe die Uhr vergessen......Wir hatten tausen Ausreden warum wir zu spät kommen konnten. 

Wenn Kinder heute 5 MInuten über der Zeit sind wird schon angerufen. "Wo bist du denn?" Und dann ist man schon in einem Erklärungsnotstand. Noch dazu gibt es heute Apps die deine Position orten und jedem der es wissen will sagen wo du dich gerade herumtreibst. Kein "Ich bin bei einer Freundin zum Lernen", oder "ich muss nachsitzen". Man weiß immer wo du bist. 

Und man weiß, wie lange du nicht auf ein e-mail, ein SMS, ein Whats App, einen Anruf antwortest. Seit meine Tochter als sie auf Urlaub fuhr und meinte ich brauche jetzt auch Whats App, damit sie mich jederzeit erreichen kann, habe ich das. Ich denke daran gar nicht und wenn sie mein Handy mal wo liegen sieht nimmt sie es und teilt mir mit, dass ich schon wieder 16 Nachrichten habe auf die ich seit einer Woche nicht geantwortet habe. 

Mir macht das Stress! Ich muss jetzt nicht nur telefonisch 16 Stunden am Tag erreichbar sein, ich muss Whats App kontrollieren, ich muss bei face book vorbei schauen, ich muss meine e-mails checken..... Und immer wenn ich Nachrichten sehe gerate ich in Stress, weil ich das alles ja auch beantworten muss. Möglichst sofort, denn das wird erwartet!

Wo sind die guten alten Zeiten als wir spazieren waren, den Moment genossen und einfach nicht erreichbar waren. Sicher, man kann das Handy ja zu Hause lassen und nicht erreichbar sein, aber jeder der das probiert hat weiß, dass man sofort nach der Rückkehr überfallen wird von entrüsteten Fragen wozu man denn überhaupt ein Handy habe....

Sicher, ein Handy hat auch Vorteile, aber manchmal sehne ich mich zurück in die Zeit, als man noch persönlich miteinander redete und Erfahrungen gemeinsam machte anstatt sie über Selfies zu teilen.

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Sockennirvana

05.12.2015 18:44

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber meine Waschmaschine frisst Socken. Ich weiß genau, dass ich die Socken immer paarweise in die Waschmaschine werfe, heraus kommen sie oft einzeln. Nicht immer, aber oft. 

Ich habe, wenn mir an der Uni oder sonst wo langweilig war, oft sinniert was mit diesen eizelnen Fußwärmern wohl passiert. Es gab viele absurde Theorien, aber seit ein paar Wochen weiß ich es!

Woher? Ich habe wieder mal meine einzelnen Socken (23 an der Zahl) aus dem Schrank geholt und wollte sie sortieren. Es konnte ein Paar wiederhergestellt werden, aber 21 einzelne Schweißfußverstecker verschwanden wieder im Schrank. Es wurde Abend ich legte mich ins Bett und eine ganze Weile war es still. Dann hörte ich leise Stimmen. 

"Warum musste mein Partner mich nur so früh verlassen?" frage eine weinerliche Stimme. 

"Was jammerst du, wenn du die Chance bekommen hättest zu gehen hättest du auch das Weite gesucht! Jeder von uns hätte das!" kontert eine eher zornig klingende Stimme. 

"Nein!" sagt eine dritte Stimme energisch. "Ich wäre nie gegangen! Mein Linker hatte schon Löcher, er hat nicht immer gut gerochen, an paar Stellen war er schon ganz dünn  und einen Fleck hat er auch schon gehabt, aber ich hätte ihn nie verlassen. Ich habe es immer genossen mit ihm gemeinsam, eng umschlungen in der Schublade zu liegen, wo wir ja die meiste Zeit waren. Weniger lustig war es wenn unser Herr uns beim Arbeiten getragen hat. Dann wurden wir schmutzig, naß und dann haben wir auch oft gestunken wenn er geschwitzt hat. Aber wir haben immer alles gemeinsam gemacht und mir hat das genügt!"

"Das glaubst du ja selbst nicht! Wenn du durch den dicken, duftenden Schaum ins Licht gezogen wirst und ins Nirvana kannst, dann hat noch keiner sich gewehrt. Ich hab schon ein paarmal zugesehen, und manche  sprechen wenn sie hinüber gehen. Und alle sagen das Selbe: dort warten unzählige, saubere, duftende Socken und du musst nicht immer nur mit einem zusammen sein! Du kannst dich jeden Tag mit einer anderen zusammentun, du kannst wählen zwischen flauschigen, wolligen, kratzigen, bunten, einfärbigen! Du brauchst keine Füße die dich bewegen, du kannst sich selbst "auf die Socken machen". Stellt euch das mal vor! Jeden Tag eine neue Bekanntschaft, jeden Tag neue Geschichten und keiner erzählt dir was du eh selbst gerade erlebt hast. Du wirst nur noch schmutzig wenn du dich selbst in den Dreck wirfst weil dir gerade danach ist. Du musst nie mehr den stinkenden Schweiß eines Herrn oder einer Frauchens aufnehmen und dich vor dir selbst ekeln! Deine Löcher werden gestopft, du hast keine Fehler und abgewetzten Stellen  mehr!" sagt der etwas Zornige, der den Weg ins NIrvana nicht geschafft hat. 

"Trotzdem, das was wir gemeinsam erlebt und druchgestanden haben, kann nichts ersetzen!" antwortet die Weinerliche trotzig.

Da kann ich nicht anders. Ich stehe auf, öffne den Schrank schaue meine einzelnen, verlassenen Socken an und sage: "Was jammert ihr, ihr seid doch auch im NIrvana! Keiner trägt euch mehr, ihr seid frisch gewaschen und könnt euch Geschichten erzählen. Also denkt mal darüber nach was ihr habt sonst stopfe ich euch in einen Boxsack!"

Von da an war es vorbei mit dem Gejammer im Schrank, aber ab und zu höre ich wie sie sich Geschichten erzählen. Und ich ärgere mich nicht mehr über einzelne Socken, ich schicke sie in mein von mir geschaffenes Nirvana im Schrank. 

 

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Nichts zu lachen

05.12.2015 08:08

Gestern war ein Tag, an dem ich nichts zu lachen hatte, sorry...

Es ist heute zwar Wochenende, aber vielleicht schaffe ich es doch später noch....

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Gästebuch!

03.12.2015 09:56

Meine Lieben!

Das Gästebuch bietet nicht nur die Möglichkeit sich einzutragen und konstruktive Kritik zu spenden, das wäre sogar äußerst erwünscht! Danke für alle die sich outen meinen Blog zu lesen!

 

 

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