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Warum Frauen länger leben

02.01.2016 17:24

 

Obwohl  sich das Leben von uns Frauen in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert hat – wir sind großteils vollzeitig berufstätig, wir managen den Haushalt und die „Aufzucht“ unseres hoffnungsvollen Nachwuchses, wir haben oft wenig Zeit uns um unsere Enkel zu kümmern, weil wir im Gegensatz zu unseren Müttern arbeiten (müssen), und trotzdem ist unsere Lebenserwartung nach wie vor höher als die der Männer.

Dazu, warum das so ist, gibt es die unterschiedlichsten Theorien. Eine ist die, dass wir unsere Probleme oft in Kooperation mit Freundinnen lösen. Wir gehen selten ins Gasthaus um unsere Probleme „schön“ zu trinken oder sie zu vergessen, wir profitieren von den Erfahrungen unserer Mitmenschen. Wir finden die Lösung selbst, aber der Austausch hilft die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Andere sagen, dass Gott uns die Zeit die wir beim Einparken „verschei.....“ so wieder zukommen lässt.  Obwohl, habt ihr schon mal einem Spittaler mit Hut beim Einparken  zugesehen???????

Meine Theorie ist eher die, dass Gott uns die Zeit, die wir mit Schminken, anziehen und shoppen vergeuden, schenkt, weil er sich darüber im Klaren ist, dass wir einfach nicht perfekt sind.  So war es wenigstens bisher.

Wenn ich mir aber die neuen  Trends anschaue, glaube ich nicht, dass Gott das mit einer Verlängerung des Lebens belohnen wird.  Da gibt es Leute, die lassen sich eine Kochsalzlösung unter die Haut auf der Stirn spritzen, drücken dann ein Loch in die Mitte, so dass es – für ein paar Stunden – so ausschaut, als hätten sie ein Donut unter der Haut!

Oder da gibt es Leute die 2000 $ dafür bezahlen von Frauen so lange geschlagen zu werden, bis die Falten im Gesicht sich – subjektiv – verringern.  Oder solche, die sich auf   das verlängerte Rückgrat oder die Brust schlagen lassen, damit es „knackiger“ aussieht!

Von den dauerhaften, schwarzen oder bunten Tätowierungen oder Metallteilen in allen möglichen Körperteilen will ich da gar nicht reden, das gehört ja inzwischen schon zum guten Ton.

Da bin ich froh, dass ich mich diesen Trends nicht unterwerfen muss, inzwischen hat sich ein Großteil meiner Freunde und Bekannten sogar daran gewöhnt, dass meine Haare ergraut sind. In Würde möchte ich dazu sagen. Ich stehe zu den Falten in meinem Gesicht, jede könnte eine Geschichte erzählen.

Was die Falten am Körper betrifft habe ich mich dazu entschieden die mit körpereigenem Fett aufzupolstern. Nein, nicht durch eine Injektion, durch den Genuss, den ich beim Essen habe!

Leute, es hat auch Vorteile alt zu werden! Wenn man mal erkannt hat, dass man es nie Allen Recht machen kann, macht es irgendwann auch nicht mehr viel aus, wenn es ein paar mehr sind, denen man es nicht Recht machen muss.

In diesem Sinne: auf das Alter und seine Vorteile!

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Prosit Neujahr

01.01.2016 15:34

 

 Das Jahr 2015 haben wir hinter uns gelassen, 2016 ist noch jung und bietet wieder 366 Möglichkeiten neu zu beginnen.

Ich bin kein Freund „guter Vorsätze“, zu schnell sind die in der Hektik des Alltags vergessen, aber gestern in einem Film den ich mir angesehen habe wurde die Frage gestellt: „ Was würdest du machen, wenn du wüsstest, dass du nicht scheitern kannst?“

Ich glaube, dass wir mit unserem „Sicherheitsdenken“, mit unserer Angst Risiken einzugehen oft vieles verhindern, was unser Leben bereichern würde.

Gestern Nacht, als von 21 Uhr bis 0:30 nahezu ununterbrochen Raketen in den Himmel geschossen wurden habe ich mir gewünscht all das Geld zu haben, das da in die Luft gejagt wird. Ich habe mich gefragt, warum die Leute jammern, dass es uns wirtschaftlich immer schlechter geht. Ich habe Leute gesehen, von denen ich weiß, dass sie nicht das Geld haben für ihre Kinder einen Turnverein zu bezahlen, aber das Geld für ein Feuerwerk war da.

Andererseits haben diese Leute die Gabe im Augenblick zu leben. Dieser Moment macht sie glücklich, auch wenn es bedeutet, dass es am Monatsende nur noch Reis oder Nudel gibt.

Als ich den Karneval in Rio de Janeiro besucht habe war ich fasziniert von der Pracht und der Einstellung der Menschen. Sie haben kaum genug zum Leben, aber sie arbeiten das ganze Jahr an ihren Kostümen, investieren alles was möglich ist um in dieser einen Woche im Mittelpunkt zu stehen.

Hier bei uns wird von einem Großteil der Bevölkerung behauptet, dass wir uns die Flüchtlinge nicht leisten können. Aber wir können es uns leisten Millionen in die Luft zu jagen. Restaurants, Kinos, Veranstaltungen sind mehr als gut besucht, aber teilen wollen viele nicht.

Ich habe keinen Vorsatz für dieses Jahr, aber ich werde mir diese Frage in meinem Schlafzimmer an den Kasten hängen und mich öfter mal fragen ob ich die scheinbare Sicherheit nicht immer öfter mal aufgeben und mehr leben werde.

In diesem Sinne: ALLES GUTE für 2016, es liegt in euer Hand was ihr aus diesem Jahr macht. Und solltet ihr mal scheitern: jeder Tag ist eine neue Möglichkeit wieder neu zu beginnen!

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Am Zentralfriedhof ist Stimmung......

30.12.2015 18:51

 

Die letzten paar Tage die wir in Kroatien verbracht waren haben mir eine ganze Menge „Stoff“ geliefert.

Wir haben in einem sehr schönen Hotel residiert, waren dort aber  sicher die jüngsten Gäste. Jung nicht unbedingt von den Jahren die wir hier auf der Erde schon Erfahrung sammeln dürfen,  immerhin waren bestand unsere kleine Gruppe aus 3 Generationen (21 bis 82 Jahre), aber sicher vom Lebensgefühl.

Ich habe im laufe der Jahre wiederentdeckt was es heiß sich wieder wie eine Jugendliche zu fühlen und ab und zu auch so zu handeln. Regeln sind nötig, aber was sich bei uns abspielt ist einfach schon zu viel!

Nach dem Abendessen saßen wir also in der Lobby bei einem Gläschen Glü(ck)hwein und wenn wir so in die Runde gesehen haben ist uns auch das Gesicht eingeschlafen.  Na gut, die meisten Gäste hatten das 70. Lebensjahr schon hinter sich, aber bei manchen hatte man sogar schon den Eindruck, sie seien schon gestorben.

Ein Ehepaar zum Beispiel saß mehr als eine Stunde an einem Tisch, beide fixierten die Rezeption, nippten an ihren Getränken und sprachen keine Wort miteinander. Man hätte meinen können es seien Fremde, die notgedrungen an einem Tisch sitzen, weil sonst nichts frei war.  Dass sie zusammengehörten merkte ich daran, dass sie plötzlich, auch jetzt ohne ein Wort zu wechseln, aufstanden und nebeneinander den Raum verließen.  Vielleicht haben die beiden ja eine so innige Beziehung, dass sie sich ohne Worte verstehen, dass sie wissen was der Andere denkt, dass sie so übereinstimmen, dass verbale Kommunikation nicht mehr nötig ist. Sollte das möglich sein, weiß ich nicht, ob ich so ein Stadium in einer Beziehung je erreichen möchte.

Wir wollten jedenfalls Spaß haben und so wurde mein Partner  zum „Spielmacher“ erkoren, der meiner Tochter und mir abwechselnd zusammengesetzte Hauptwörter ins Ohr flüsterte, die wir dann pantomimisch darstellten.  Wir haben uns königlich unterhalten, gelacht und uns lächerlich gemacht. Dabei entstanden  Wortschöpfungen wie „Schreckschraubenzieher“, Blumenstab (statt Ständer, obwohl die Darstellung recht eindeutig war.....)

Das wäre jetzt für die verstaubten Gäste eine Möglichkeit gewesen sich auch gut zu unterhalten, aber wir ernteten nur böse Blicke, missbilligendes Kopfschütteln und manch einer hat sich hinter vorgehaltener Hand auch beschwert.

Ich hoffe, dass ich nie so alt werde, dass ich vergesse wie gut es sich anfühlt zu lachen, auch wenn die Knochen, die Muskel und was weiß Gott noch alles schmerzt, Humor macht das Leben erst lebenswert!

Also wenn ihr das nächste Mal seht wie sich jemand zum Affen macht lacht mit, macht mit und nehmt nicht so wichtig was Andere von euch denken!

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Saunageschichten 1.0

29.12.2015 16:09

 

Wie schon  gestern erwähnt waren wir auf Urlaub und haben dort auch die Sauna genützt.  Wie oft ist es auch hier vorgekommen, dass (junge, schlanke) Gäste in Bikini bzw. Badehose im Nacktbereich herumgelaufen, bzw. gesessen sind.

Wie immer gab es (alte, dicke) Leute, die das sehr gestört hat.  Ich kann mich darüber immer nur amüsieren. 

Sicher, es gibt überall Saunaregeln, aber wer liest die schon? In der Türkei weiß man, dass es dort unangebracht ist nackt zu saunieren. Da hält man sich auch daran, dort sind dann alle „angezogen“ oder werden sofort eliminiert. ( Nur aus dem Bereich entfernt, nicht etwa völlig beseitigt!)

Bei uns wird nur gemeckert, handeln will niemand.

Ich gebe zu, dass es auch mir so geht, dass mich ein sehr schöner Anblick durchaus in seinen Bann ziehen kann, aber da ist mir dann sogar lieber wenn die „intimen“ Zonen verdeckt sind, dann kann ich viel unbeschwerter genießen.....

Aber auch ein sehr hässlicher Körper übt eine gewisse Faszination aus. Sicher, da wäre einem oft lieber er wäre – möglichst großflächig – verhüllt und man käme nicht in Versuchung zu starren, aber wir haben ja alle die Wahl hinzublicken wo wir wollen. (Wenn unser Blick nicht geradezu magisch angezogen wird.....) und ich habe noch dazu den Vorteil schlecht zu sehen und die Brille in der Sauna nicht zu tragen, ich kann es mir also doppelt leicht machen.

Aber gerade in diesem Urlaub war die Krönung ein Pärchen, dass mit Badeanzug, Badehose, in ein Laken gewickelt und mit zwei Tassen Tee (!) bewaffnet in die Dampfsauna gegangen sind. Vielleicht wissen die  nicht, dass es da drinnen sehr feucht ist, mächtig dampft. Vielleicht haben sie auch gedacht mit dem Tee noch ein bisschen dazu beitragen zu können die ohnehin schlechte Sicht noch ein bisschen zu verstärken.  Vielleicht wollten sie das Schwitzen durch das Aufheizen von Innen auch noch unterstützten. Vielleicht habe aber auch ich  einfach nicht verstanden wie man "richtig" sauniert!?

Lustig fand ich auch die Dame, die zwar mit Badeanzug in der Sauna war, sich dann aber ganz ungeniert nackt  ausgezogen hat, ausgiebig geduscht und sich dann dort auch noch die Beine rasiert hat......

Ja, ja, der Tiergarten Gottes ist groß!

 

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Der Münchhausen von Opatja

28.12.2015 17:59

 

Ich bin ein Weihnachtsflüchtling und habe die Weihnachtsfeiertage mit einem Teil meiner Familie in Opatja verbracht.

Schon am ersten Tag beim ersten Erkundungsspaziergang trafen wir auf einen Verkäufer, der seinen Schmuck an der Strandpromenade anbot. Ich trete gerne mit fremden Menschen in Kontakt und so ließ ich mich auf ein Gespräch ein, das einer der besten Verkäufer, die ich auf der Straße kennen gelernt habe.

Er begann das Gespräch mit dem Hinweis, dass wir das Glück und die Gelegenheit hätten den einzigen Mann auf der Welt kennen zu lernen, der mit seiner Frau drei Mal Zwillinge gezeugt hätte.  Und noch dazu sei das erste Pärchen  an seinem Geburtstag zur Welt gekommen, das zweite an dem seiner Frau (die Tochter einer der reichsten Frauen in Wien) und das dritte an ihrem Hochzeitstag. Ich bin Psychologin und immer neugierig welche Strategien Menschen anwenden, um Andere in ihren Bann zu ziehen.

Weiter ging es mit der unglaublich positiven Ausstrahlung die meine Tochter und ich hätten und weil das so erfrischend sei, wolle er uns einen Ring schenken. Aber weil wir so sympathisch waren entschied er sich uns beiden einen Ring im Wert von je 200 Kunar (rd. 30 Euro) zu schenken.

Er war nicht so dreist uns gleich zu fragen wie uns sein anderer Schmuck gefiel, er berichtete von seinen 9 Berufen (unter anderem sei er Heilpraktika, Bodyguard Verkäufer......), den 7 Sprachen die er spricht und den Erfahrungen die er mit Menschen gemacht habe.

Dann kam die traurige Geschichte von seinem Herzinfarkt. Seine Landsleute hätten in liegen gelassen, aber ein Österreicher hielt ihn in den Armen und veranlasste, dass der Arzt geholt wurde.

Und dann, gerade als wir nach gut einer Stunde gehen wollte kam der entscheidende Moment: er fragte wie uns sein Schmuck gefallen würde. Er sei an unserer Meinung interessiert. Er pries seine Ware an, die nicht ganz unserem Geschmack entsprach und erklärte alle Änderungen, die wir uns wünschten gerne machen zu können.  Als er merkte, dass wir an seiner Ware nicht interessiert waren wurde er zunehmend verzweifelt. Er habe uns doch nur die Wahrheit gesagt.

Dann versuchte er noch durch seine Hände , die er vor meinem Körper entlang streichen ließ zu lokalisieren, wo meine gesundheitlichen Gefahrenzonen lägen.  Ich habe jetzt also Probleme mit der Schilddrüse, und mit meinem linken Eierstock. Sonst sei alles ganz in Ordnung. 

Aber jedes Sternzeichen, meines, die Waage, sei sehr sensibel und ausgleichend, sehr gut, habe Steine, die gut wären. Es würde mir nicht schaden so ein Schmuckstück zu tragen, zumal es die schöne grüne Farbe meiner Augen unterstreichen würde.

Er sei ja immer ehrlich und da müsse er mir auch sagen, dass meine Schuhe nicht zur Jacke passen, aber ich müsse zugeben, er habe immer die Wahrheit gesagt.

Da wir aber von seinem Schmuck noch immer nicht begeistert waren gaben wir ihm die zwei Ringe, die er uns unbedingt schenken hatte wollen zurück und er nahm sie auch – ich glaube gerne – dankend zurück.

Wir hatten eine Stunde Life  - Kino, er hat die Erkenntnis gewonnen, dass es Leute gibt die auch nach einer Stunde Gehirnwäsche immer noch wissen was sie wollen und was nicht. 

So haben wir beide eine Erfahrung gemacht und wir haben uns in Freundschaft getrennt!

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Frohe Weihnachten!

21.12.2015 09:38

 

Geschätzte Leser!

Nach einem Jahr intensiver Arbeit gönne ich mir jetzt ein paar Tage Besinnlichkeit, Ruhe und Gemütlichkeit.

Urlaub bedeutet für mich nicht unbedingt weg zu fahren, aber es bedeutet, dass mein Handy ausgeschaltet wird, das Internet sich wenigstens von mir erholen kann und die Nachrichtendienste ein  paar Daten weniger sammeln müssen.

Ich wünsche euch allen Zeit für eure Lieben, Geborgenheit, Ruhe und Liebe von allen die euch umgeben.

Ich weiß, dass Weihnachten für viele sehr stressig ist, es sind Geschenke zu besorgen die man am 28. wieder umtauschen kann, man muss Essen und Getränke kaufen als ginge die Welt unter, man muss sich auch mit den Familienmitgliedern treffen, die man nicht unbedingt sehen will.....

Mein Tip für friedliche Weihnachten: besinnt euch auf das Wesentliche! Wenn man ehrlich ist, braucht man ganz wenig um glücklich zu sein. Denkt mal zurück an euer Leben, und ihr werdet sehen, dass die glücklichsten Zeiten die waren, in denen euer Herz zu Hause war und nicht die, in denen ihr „alles“ hattet.

Es geht nicht um essen und trinken, nicht um Geschenke, es geht um Frieden in unseren Herzen und Liebe für unseren Nächsten. Es geht darum das Geschenk, das wir alle zu Weihnachten bekommen haben in unsere Herzen aufzunehmen, denn wenn wir dieses Geschenk nicht annehmen, dann ist Jesus umsonst geboren, dann ist er umsonst gestorben.

Nehmen wir uns selbst ein bisschen weniger wichtig, vertrauen wir darauf, dass die Menschen von denen wir denken dass sie uns lieben und die wir lieben es gut mit uns meinen und uns nicht absichtlich verletzten. 

Und erwartet nicht, dass Andere eure Wünsche und Bedürfnisse erfüllen.Gedankenlesen können nur einige wenige Auserwählte und wenn ihr etwas wollt überlegt was ihr tun müsst um es zu bekommen.

In diesem Sinne wünsche ich euch Frohe Weihnachten

 

Ich werde euch wohl erst am 28.12. wieder  mit meinen Gedanken, Erfahrungen und Erlebnissen heimsuchen, wenn ihr es wollt!

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Urlaub mit Hindernissen

20.12.2015 11:06

 

Wir planen gerade unseren Winterurlaub und da ist mir eingefallen, wie das im letzten Jahr abgelaufen ist.

Ich kann den Winter nicht wirklich leiden. Versteht mich nicht falsch, ich mag Schnee, solange er sich auf den Bergen aufhält.  Wenn er aber, was ja nicht mehr so oft vorkommt, auch die Täler heimsucht, wünsche ich mich in den Süden. Ich mag es ja noch wenn der Schnee frisch gefallen all das Grau mit einem funkelnden, weißen Teppich zudeckt, aber leider hält das nicht lange. Dann gehe ich drei Mal am Tag durch den durch Streusalz aufgeweichten „Gatsch“, der Hund leidet wenn seine Pfoten durch den Salzmatsch schmerzen und dass er schmutzig ist ohne Ende ist auch keine Frage. Also versuche ich den Winter wenigstens um 2 Wochen zu verkürzen, indem ich in sonnige, warme Gebiete entfliehe.

Letzten Feber wollten wir vom Flughafen Venedig nach Sri Lanka fliegen. Am Tag vor der Abreise hatte es geschneit. Viel geschneit. Mein Vater wohnt etwas abgelegen und der Weg zu einem Haus war nicht geräumt. Es lagen ca 40 cm Schnee und man konnte die Spuren die während des Schneefalls gezogen worden waren gerade noch erkennen. Ich traf die verhängnisvolle Entscheidung den kleinen Hügel hinauf zu fahren. Es ging erstaunlich gut, bis ich dann vor dem Tor stand. Wir beluden das Auto, setzten uns hinein und wollten nicht den gleichen Weg zurück fahren, weil das schwieriger erschien als um das Grundstück herum zu fahren. Nach ca. 10 Metern war Schuss. Die Reifen drehten durch, das Auto schlingerte in alle Richtungen, war aber nicht mehr nach vorne oder hinten zu bewegen. Ich hatte zwar eine „Sicherheitsstunde“ eingeplant, aber so im Schnee steckend kroch langsam nicht nur die Kälte sondern auch die Panik in mir hoch. Wie sollte ich da jemals wieder heraus? Wir entluden das Auto, schoben, zogen, es war nichts zu machen.

Schließlich hatte mein Vater die rettende Idee: er rief unseren Nachbar an, der einen Traktor hat und er so nett war binnen 30 Minuten da zu sein. Das Auto war schon wieder beladen, das Seil wurde an meinem Auto befestigt und er zog mich, rückwärts, anders war es auf dem schmalen Weg nicht möglich, in Richtung Straße. Mein Auto schlingerte, mehrmals wurde mir heiß wenn ich nahe daran war in den Bach zu stürzen, aber schließlich, nach ca. 30 Minuten war es geschafft, die Straße lag vor uns. Wir bedankten uns bei unserem Engel und machten uns auf den Weg. Es  hatte wieder heftig zu schneien begonnen, ich musste langsam fahren und noch vor der Grenze stand ich wieder. Diesmal im Stau. Die rutschige Schneefahrbahn hatte einen jungen Autolenker aus der Bahn geworfen und hielt uns nun auf. 45 Minuten später war der ziemlich ramponierte Wagen aus dem Weg geschafft, und die Fahrt ging weiter. Wir hatten noch zwei Stunden 15 Minuten von der Grenze bis zum Abflug in Venedig. Es schneite immer noch und alle Sonntagsfahrer dieser Welt waren auf diesem Stück Autobahn  und hinderten mich daran, mehr als im Schneckentempo zu fahren.  Ich wurde zusehends nervöser und meine Beifahrer entspannten die Situation auch nicht.

Glücklicherweise hörte der Schneefall auf nachdem wir die Berge hinter uns gelassen hatten und im Regen konnte ich wenigstens schneller fahren. Die Sonntagsfahrer waren jetzt  so nett wenigstens nur die rechte Fahrspur mit ihren schleichenden Fahrzeugen zu blockieren und so konnte ich  (was anderes würde ich nie zugeben) so schnell zu fahren wie die Bedingungen es zu ließen.

Schließlich kamen wir in Venedig an. Noch 20 Minuten bis zum Abflug! Wir düsten an den billigen, aber weit entfernten Parkplätzen vorbei und fanden den Luxusparkplatz direkt vor dem Flughafen. Luxus nicht weil er so schön war, sondern weil es hier Plätze in Hülle und Fülle gab. Es kostete für die 2 Wochen immerhin 150 Euro, aber wir hatten wenigstens noch die Chance den Flug zu erreichen. 

Wir wurden gerade zum dritten Mal aufgerufen als wir den Flughafen betraten und ich kann euch versichern, ich war selten so froh ein so finsteres Gesicht zu sehen, das uns am Schalter begrüßte. Wir hatten es geschafft und als wir das Flugzeug betraten – das wegen uns 10 Minuten Verspätung hatte – freuten sich alle Passagiere so dass wir es geschafft hatten, dass sie uns begeistert einklatschten.

Wir haben draus gelernt. Der Wetterbericht wird vor jedem Abflug gut geprüft, 2 Stunden „Sicherheitszeit“ werden jetzt eingeplant und wenn nötig sogar mal vorher am Abflugort übernachtet. Damit nicht die ersten drei Tage im Urlaub gebraucht werden um sich von der Anreise zu erholen!

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Killerkatzen

18.12.2015 19:45

 

 

Ich war heute in einer Familie mit einer Main Coon Katze, die recht groß ist. Als die Tür geöffnet wurde stand sie – noch vor der Hausherrin – groß in der Tür und starrte mich mit dem Blick der klar und deutlich sagte: „Du kommst hier nicht rein!“ an.

Ich war kurz irritiert, erinnerte mich aber dann daran, dass ich meinen Besuchern immer gesagt hatte „Das ist eine Katze, kein Tiger!“ und schritt munter auf die Katze zu. Jetzt war sie irritiert! Sie zögerte kurz, gab ein missmutiges, verständnisloses Krächzen von sich und zog sich 2 Meter zurück.

Die Hausherrin war auch irritiert, denn schaute mich erstaunt an und stellte fest, dass sich bis jetzt niemand an Pascha vorbeigetraut hätte wenn er so dastand.

Ich verkündetet mit vor Stolz geschwellter Brust, dass das nur eine Katze sei und kein Tiger.

Die Katze zog sich auf das Sofa zurück. In die Mitte. Offensichtlich mit der Absicht, mir diesen Platz nicht zu überlassen. Nachdem ich dieser größenwahnsinnigen Katze  schon beim Eintreten überlegen gewesen war steuerte ich wieder auf sie zu, drehte mich um und ließ mich 20 cm von ihr entfernt auf das Sofa fallen. Mit einem lauten, zornigen Pfauchen sprang sie auf und zog sich auf den Fauteuil zurück. Die ganze Stunde die ich gemütlich am Sofa saß starrte sie mich funkelnden, grünen Augen an und man hätte denken können, dass sie auf Rache sann.

Der Kaffe und das Wasser das ich getrunken hatte wollten meinen Körper wieder verlassen und so suchte ich die Toilette auf. Der finstere Blick der Katze verfolgte mich und innerlich musste ich grinsen.

Nachdem ich mir wenig später die Hände gewaschen hatte und ins Wohnzimmer zurück ging musste ich um eine Ecke um dorthin zu gelangen.

Plötzlich durchzuckte ein heftiger Schmerz  meinen linken Oberschenkel! Es fühlte sich an als würden unzählige Nägel auf einmal in mein Fleisch gestochen. Ich blickte an mir hinunter, aber noch bevor ich sah was mich attackiert hatte wusste ich es schon! Eine fette, große Katze hing an meinem Bein, klammerte sich mit jeder einzelnen Kralle an mir fest und biss hektisch auf meinen Oberschenkel ein.

Ich war mir nicht sicher, ob ich lachen oder schreien sollte. Kurz beobachtete ich fasziniert dieses Schauspiel das sich da auf mir abspielte, gebannt vom Mut dieser kleinen Katze, die sich für einen Tiger hält.

Die Hausfrau stürzte mit schreckgeweiteten Augen auf uns zu und wollte ihren Kater packen, aber als er auch nach ihr biss, wich sie zurück. Jetzt musste ich tatsächlich lachen. Darüber war die Katze wohl so verblüfft, dass sie mich nach einem Blick nach oben los ließ, auf den Boden sprang und mit hoch erhobenem Schwanz auf das Sofa zuschritt um ihren Platz, den ich ihr streitig gemacht hatte, wieder einzunehmen. Jetzt lag sie da und man hätte meinen können, dass sie ein gehässiges Grinsen im Gesicht hatte.

Die Hausfrau entschuldigte sich wortreich und wollte meine leicht blutenden Wunden versorgen, aber so leicht gab ich mich nicht geschlagen. Ich steuerte wieder auf das Sofa zu, die Katze schaute mich wieder irritiert an und sprang mich, sobald ich saß wieder an. Ich packte sie im Nacken, sie fauchte, war trotz ihrer Masse sehr beweglich und zerkratzte nun auch noch meinen rechten Arm. Aber als ich sie los ließ, stob sie davon und verschwand aus dem Zimmer.

Als ich ging stand sie wieder vor der Eingangstür, aber da sie offensichtlich wusste, dass ich ihr Reich nun verlassen würde begnügte sie sich damit mich mit vernichtendem Blick anzustarren. Freunde werden wir zwei wohl nicht mehr werden. (Auch wenn ich beim nächsten Besuch ein Leckerli mitnehmen werde!)

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Kontrollverlust durch Alkohol damals und heute

16.12.2015 21:08

 

Heute habe ich wieder mal von einem jungen Mädchen gehört, dass sich bis zur völligen Bewusstlosigkeit  betrunken hat.

Mit einem meiner Schützlinge habe ich über die Gefahren von so einem vollständigen Kontrollverlust gesprochen. In meiner Jugend wurde man nach so einem Vorfall ein paar Tage durch den Kakao gezogen, ausgelacht, verar..... Das hat aufgehört, wenn der Nächste  sich mit einer Dummheit ausgezeichnet hat und der dann Gesprächsthema war. Aber in Zeiten in denen jedes Handy nicht nur einen Fotoapparat hat, sondern auch jeder Jugendliche auf face book zu finden ist, können (zum Teil gestellte) Fotos  die dann ins Netz gestellt werden verheerende Auswirkungen haben!

Meine Jugendliche hat mich gefragt ob ich denn nie zu viel getrunken habe und ich habe mein Gehirn nach Erinnerungen an Saufgelage durchforstet. Tatsache ist, dass ich nie so viel getrunken habe, dass ich nicht mehr wusste was ich tat oder ein black out hatte. Aber eine Episode ist mir eingefallen.

Ich war mit meinem späteren Mann auf einer Wohnungseinweihungsparty und wir wurden mit Mixgetränken mit den phantasievollen Namen wie Faserschmeichler, Weichspüler, Schlumpf und den ebenso phantasievollen Mischungen verwöhnt. Man musste natürlich alle kosten um entscheiden zu können, welchen man dann bevorzugt trinken würde. Es waren sicher 10 um herauszufinden welche Mischung die beste war und dann hat das Zählen aufgehört.

Nach einigen Stunden wurde es Zeit zu gehen, schließlich wollten wir die neue Wohnung ja nicht mit den zuvor genossenen Getränken die uns auf dem Weg auf dem wir sie zu uns genommen hatten auch wieder verlassen wollten, einweihen.

Der Weg war weit, also wollten wir uns ein Taxi rufen. Das war 1986 und Handys gab es damals nicht für jedermann, also schwankten wir zu einer Telefonzelle, warfen die Münzen ein, wählten und baten uns ein Taxi zu schicken. Wir kamen gar nicht dazu den Satz zu Ende zusprechen, da war die Verbindung weg. (Und damals nicht wegen dem schlechten Netz!) Nach dem 9. Anruf beim mittlerweile dritten Taxiunternehmen waren wir schon ziemlich erbost. Die konnten doch nicht sehen in welchen  Zustand wir waren und auf die Ferne entscheiden, dass sie das Risiko, dass wir das Taxi mit unserem Mageninhalt befüllen, nicht eingehen wollten.  Wir schimpften wie die Rohrspatzen und überlegten schon, ob wir nicht zu Fuß nach Hause gehen wollten. Als ich mich an den Apparat lehnte und auf den Zahlknopf drückte. Das musste man damals nämlich tun, damit die Verbindung hergestellt wurde.  Nun sahen wir uns an, prusteten los und konnten der Dame, die wir endlich an der Strippe hatten nicht sagen was wir wollten. Nachdem wir uns beruhigt hatten telefonierten wir immer noch lachend und bekamen unser Taxi.

Das ist mein „schlimmstes“ Erlebnis mit Alkohol. Mein Gott, war ich brav!!!!!

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Perfektionismus

15.12.2015 06:03

 

Liebe Freunde, ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sich in meine Texte der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat. Ich bedauere das und will euch erklären, wie es dazu kommt.

Meine Mutter war ein Sauberkeits – und Ordnungsfreak. Da lag selten ein Staubkorn, da wurde geputzt und geordnet und ich würde sagen, man konnte bei ihr vom Boden essen. Als Jugendliche habe ich das gehasst! Wir mussten uns im Bad an- und ausziehen, damit es nicht so staubt, und die Wohnung wurde nicht verlassen, wenn sie nicht aufgeräumt war.

Ich habe mir damals geschworen, das nicht so zu machen, wenn ich mein eigenes, kleines Reich haben würde. Aber wie so oft, wenn man sagt, „Das werde ich nie machen“ hat sich da in all den Jahren der Indoktrinierung in meinem Unterbewusstsein etwas eingeschlichen, das ich dann doch lange nicht los wurde!

Ich hatte nie einen Putzfimmel, aber wenn Besuch kam musste alles perfekt sein. Ich habe geputzt, gekocht mich fertig gemacht und konnte mich über die Gesellschaft in meinen 4 Wänden gar nicht freuen, weil es vorher bedeutete, dass ich einen Tag Zeit investieren musste, dass alles perfekt aussah.

Die Wohnung, wohlgemerkt. Darauf mich selbst zu stylen habe ich dann oft vergessen oder einfach keine Zeit mehr gehabt. 

Aber mit der Zeit – man wird ja reifer und reflektiert – ist es mir gelungen, den Perfektionismus abzulegen. Nicht nur was den Zustand meiner Wohnung betrifft, sondern ganz allgemein. Ich lasse mich nicht mehr stressen, und schon gar nicht stresse ich mich selbst! Seitdem freue ich mich wirklich wenn ich Besuch bekomme, auch unangemeldet. Und ich kann euch sagen, dass mich das bei vielen Freunden sympathischer gemacht hat.  Ich habe gehört, dass so manche Freundin jetzt viel lieber kommt, weil sie sich nicht mehr schlecht fühlen muss, wenn bei mir alles so perfekt und einfach aussieht und bei ihr geht sich das so einfach nicht aus.

Und so ist das jetzt auch mit dem Blog. Ich setze mich hin und wenn nicht in 5 Minuten eine Idee da ist schließe ich den Laptop und lasse es sein. Wenn mir etwas einfällt schreibe ich es und schicke es ab, ohne es noch einmal durchzulesen. Meine Freundin hat gesagt, das macht es lebendig, aber wenn ich ehrlich bin, stört es mich doch, wenn ihr jetzt denkt, dass ich als Akademikerin nicht in der Lage bin einen fehlerlosen Text abzuliefern. Also, ich werde mich bemühen und in Zukunft wenigstens noch einmal durchlesen was ich geschrieben habe, bevor ich es publiziere! 

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