Wir erwachen gegen 8 Uhr, der Blick aus dem Fenster läst uns erschauern. Wolken wohin man blickt, aber da wir in den letzten 3 Wochen das Wetter hier verfolgt haben beschließen wir guten Mutes und 19 Grad die Hauptstadt Funchal zu erkunden.
Das Frühstück besteht aus Rührei, Zwiebel, ‚Tomaten, Bohnen in Tomatensauce. Die Wurst sieht nicht so appetitlich aus, viele Salate auch nicht, also gibt es noch ein kleines Stück Marmorkuchen, einen Karottenkuchen und ein Croissant. Der Kaffee ist gar nicht gut, so trinken wir Kakao und eine Banane und eine Kiwi bilden den Abschluss.
Ein deutscher Urlaubsgast freut sich seine Sprache zu hören und unformiert uns, dass die Busse regelmäßig nach Funchal fahren und ca. 3 Euro 20 Cent kosten. Wir machen uns auf den Weg zur Haltestelle und warten auf den Bus. Ein Paar mit einem Kind kommt auch und wir warten gemeinsam.
Ein Taxifahrer kommt auf uns zu und sagt er habe noch 2 Plätze frei wenn wir nach Funchal wollen, aber da wir zu dritt sind geht das nicht. Er verlässt uns wieder, schickt aber einen Kollegen, der mehr Platz hat. Er bietet uns an für 4 Euro pro Person uns 6 (das Paar mit dem Kind auch) mitzunehmen. Nach kurzer Beratung stimmen wir alle zu und er bringt uns die ca. 20 km in die Stadt. Für uns drei um 12 Euro ist ein guter Preis!
Unser erster Weg führt uns natürlich auf den Markt. Es ist unglaublich welche Vielfalt an Obst und Blumen, die wir zum Teil noch nie gesehen haben, hier angeboten wird! Wir dürfen kosten und weil alles so herrlich schmeckt, schlagen wir kräftig zu! Wir kaufen verschiedenste Maracujas, eine Anona, die Frucht eines Philodendron, eine Mango und noch ein paar Kleinigkeiten. Schließlich haben wir rund 1,5 kg Obst und zahlen 27 Euro. Im Nachhinein sind wir sicher, dass wir da ganz schön über den Tisch gezogen worden sind, denn der Kilopreis war sicher keine 20 Euro. Aber als ich zahlen will stelle ich fest, dass meine Brieftasche weg ist! Da ist mein ganzes Geld für 2 Wochen Urlaub d´rin, da kann ich mir um ein paar Euro keine Sorgen machen! Ich hatte im Taxi mein Kleingeld herausgenommen um nicht immer die Brieftasche aus dem Rucksack holen zu müssen.
Alles was mir jetzt einfällt ist zur Polizei zu gehen, die auf der Insel übrigens nicht so oft zu sehen ist.... Ich frage nach der Polizeistation und wir machen uns auf den Weg. Meine beiden Männer (mein Vater und mein Lebensgefährte) erklären mir, dass das wenig Sinn macht, aber was soll ich sonst tun?
Wir sind keine 100 Meter gegangen, da sieht mein Schatz den Taxifahrer, der in Machico heute nicht genug Platz für uns hatte und geht auf ihn zu. Dann sieht er noch den Fahrer, der uns hierher gebracht hat. Ich erkläre ihm die Situation, er versteht kaum englisch, geht aber mit mir zu seinem Taxi und das kleine Wunder geschieht! Meine Brieftasche ist da! Der Fahrer entschuldigt sich, dass er das nicht sofort gesehen und wird von mir mit 50 Euro Finderlohn bedacht. Auch seine Freude ist jetzt groß und wir vereinbaren, dass er uns am Abend wieder abholt.
Wir kaufen noch mehr Obst und Trockenfrüchte, sind fasziniert von der Fischhalle wo wir den Espada – Fisch, eine Muräne und wunderschöne Thunfische bewundern können. (Espada ist ein aalähnlicher Fisch ohne Schuppen, der in 1200 Metern Tiefe lebt und nachts auf 800 Meter aufsteigt, wo er dann bei einem Fischerdorf auf Madeira und in Japan gefangen werden kann. Er ist tief unten bunt schillernd, wenn er nach oben kommt platzt aber wegen dem geringerem Druck die Schwimmblase und die Augen quellen hervor und er stirbt einen qualvollen Tod. Er wird hier oft und gerne gegessen, weil er fettarm und gesund sein soll)
Wir speisen ganz in der Nähe in einem kleinen Restaurant sehr gut und günstig und ihr könnt euch vorstellen, dass der Tag heute für mich gerettet ist. Und sparen brauche ich auch nicht mehr, denn wenn meine 550 Euro weg gewesen wären hätte ich auch zurechtkommen müssen.
Weiterlesen