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Urlaubstagebuch Madeira, Tag 5

26.02.2016 13:23

 

 

Wir hatten eigentlich geplant die ersten Tag ruhig angehen zu lassen und jetzt waren wir jeden Tag unterwegs.

Da kommt es uns sehr gelegen, dass das Wetter heute so gut ist, dass wir uns an den Pool legen können. Vier Stunden genießen wir die warmen Strahlen der Sonne, dann haben wir genug vom Liegen und wir durchstöbern wieder mal die Geschäfte des Dorfes. In einem kleinen Laden, in dem heimische Künstler ihre Produkte ausstellen finden wir schönen Schmuck, mit Brandings verzierte Ledereinbände für Bücher oder Notizen, Bilder, sogar ein Kleid, das zum größten Teil aus Kork besteht. Was mir aber am besten gefällt ist die Idee, gebrauchte Fahrradreifen einer sinnvollen Verwendung zuzuführen: Sie wurden schön geputzt, geölt, auf der Innenseite mit einer dünnen Schicht Stoff überzogen und mit einer Gürtelschnalle versehen. Das sind einzigartige Stücke zu einem erschwinglichen Preis von 10 Euro.

Wir erfahren heute, dass ungelernte Beschäftigte rund 550 Euro verdienen, Leute mit einer Lehre oder sonstiger Ausbildung zwischen 800 und 1.000 Euro verdienen. Und mit  1.200 Euro im Monat gehört man schon zu den gut Verdienenden!

Das Wohnen in der Hauptstadt ist am teuersten, in den Vororten oder in kleinen Orten, die wegen der vielen sehr gut ausgebauten Straßen sehr gut erreichbar sind ist es wesentlich billiger. Wer es sich leisten kann baut sein eigenes kleines Häuschen oder kauft sich eine Eigentumswohnung, weil die Miete für 80 Quadratmeter in Funchal zwischen 600 und 800 Euro im Monat kostet.

Sonst kein sehr aufregender Tag.....

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Urlaubstagebuch Madeira, Tag 4

24.02.2016 15:28

 

Heute werden wir schon um 7:40 abgeholt, weil wir uns die „Westtour“ geben wollen.  Um 9:30 (!!!!!!!) haben wir schließlich alle Mitreisenden eingesammelt und es kann losgehen! Spätestens jetzt ist uns klar, dass wir – sollten wir jemals wieder hierher kommen – nur in Funchal wohnen werden. Funchal liegt sehr zentral und von hier aus kann man ohne große Anreise Ausflüge in alle Richtungen machen.

Wir fahren bergauf, bergab, vorbei an unzähligen, mühsam aus dem Hang geschlagenen und mit Mauern befestigten kleinen Gärten, von denen die meisten nicht mehr als 15 bis 20 Quadratmeter groß sind. Es ist unglaublich  wie viele  - zum Teil sehr schmale - Straßen und Gässchen an diesen Hängen entlang führen.

Teilweise sind diese sehr steil und der Gegenverkehr muss warten oder zurück fahren. Unsere erste Station ist  Camara de Lobos, ein sehr hübsch gelegenes Fischerdorf in dem Winston Churchill zu Gast war und der diese Ortsansicht mehrfach malte.

Hier werden auch die Espadas gefangen, die sonst nur noch in Japan gefischt werden.

Dann geht hinauf zum Aussichtspunkt Cabo Girao. Die 589 m hohe Steilküste soll die höchste Europas und die zweithöchste der Welt sein. Von dort hat man einen schönen Blick durch den über den Klippe hinaus gebauten Glasboden hinunter zur schmalen Küste und auf kleine Felder, die direkt hinter dem  Strand angelegt wurden.

Weiter geht es nach Ribeira Brava mit der malerischen Kirche, dem weiß – blau gekachelten Turmdach der Pfarrkirche Sao Bento aus dem 16. Jahrhundert.

Dann fahren wir teilweise in  teilweise sehr steilem Gelände durch Eukalyptus- und Lorbeerwälder, bis wir die Baumgrenze hinter uns lassen und eine Höhe von mehr als 1600 Metern erreichen. Die Landschaft erinnert an zu Hause! Saftige Almwiesen, blühende Ginsterbüsche und sogar Kühe weiden hier!

An der Nordseite fahren wir in Serpentinen wieder zur Küste hinunter und haben am Weg einen atemberaubenden Blick auf die zum Teil künstlichen, zum Teil natürlichen Schwimmbecken in  Porto Moniz.

Wir speisen ausgezeichnet im „Orca“ und haben dann leider nur noch wenig Zeit um die Becken zu bewundern. Wegen dem fast ständigen starken Seegang  und der starken Brandung wäre es meist unmöglich hier  zu baden, aber in den geschützten, im Osten liegenden natürlichen Becken kann man das Meer genießen ohne „weggespült“ zu werden oder zu frieren. Das Wasser dort hat ca. 20 bis 25 Grad und es gibt Einige, die dieses Angebot nützen. Wenn das Wasser ganz hoch schlägt kommt frisches Wasser in die Becken dazu, aber meist ist es dort sehr ruhig.

In den künstlich angelegten Becken beim „Orca“ ist der Wasseraustausch stärker, weil sie viel tiefer liegen. Aber hier kann man heute wegen der starken Brandung nicht baden.

Dann geht es weiter nach nach Sao Vicente. Die Kirche ist nett, für die Höhlenwanderung ist leider nicht genug Zeit. Über den Encumeada-Pass geht es zurück nach Funchall.

Wieder alle abliefern und bis wir im Hotel sind ist es schon ca. 17.30.

Heute gibt es gebackenen Espada, was mich zuerst sehr freut, aber er ist in Mehl und Ei paniert und das ist nicht so ganz mein Fall. 

Aber wie immer ist der Wein gut und das Obst schmeckt nach wie vor!

 

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Urlaubstagebuch Madeira, Tag 3

23.02.2016 13:11

 

Der Sonnenaufgang versteckt sich hinter den Wolken die dick über dem Meer hängen.

Das Frühstück schmeckt noch, das Obst ganz besonders.

Wir wollen mit dem Bus an die Ostküste, ganz ans Ende der Straße fahren um dort bis an Ende der Insel zu wandern. Wieder gabelt uns ein Taxifahrer auf. Mit dem Bus wäre es auch möglich, auch billiger, aber da heute Fasching ist, fahren die Busse nicht so oft und anstatt eine Stunde zu warten zahlen wir die geforderten 15 Euro.

Die Fahrt ist nicht lange, wir passieren ein vor ein paar Jahren neu gegründetes Gelände, auf dem wunderschöne Eigenheime gebaut wurden. Sie sind teilweise um rund 180 000 Euro zu erwerben und wären das sicher wert.

Schließlich wandern wir bergauf und bergab an die Ostspitze der  Insel. Dabei können wir gleichzeitig die ruhige Seite des Meeres im Süden und die „wilde, aufgepeitschte, Gischt sprühende“ Seite im Norden beobachten. Die stürmischen Wellen sind atemberaubend, die glatte See beruhigend.

Der Weg schaut anfangs nicht so weit aus, da es aber immer die Hänge entlang, immer auf und ab geht, ist es doch etwas mühsam und bis wir – natürlich immer den Ausblick genießend – an der steil abbrechenden Kante ankommen sind 1,5 Std. vergangen. Der letzte Anstieg lohnt sich nicht wirklich, aber das wussten wir zuerst natürlich nicht. Im Nachhinein betrachtet hätten wir in der kleinen Station am Hang eine entspannte viertel Stunde genießen können. Länger können wir leider nicht bleiben, weil wir den Bus erwischen müssen.

Was mich dort aber sehr beeindruckt hat, waren die vielen dunklen, steil im Felsen nach oben strebenden Röhren. Zuerst war mir nicht klar, wie die entstanden sein sollen, dann ist mir aber eingefallen, dass die Insel vulkanischen Ursprungs ist und das die Schlote sind, in denen die Lava einst nach oben gestiegen ist. Das war sehr beeindruckend!

Am Nachmittag haben wir unser kleines Städtchen genauer in Augenschein genommen, die Geschäfte durchstreift und festgestellt, dass wir am Markt in Funchal ganz schön abgezockt worden sind. Durch die Aufregung wegen meiner verlorenen Brieftasche kam uns das dort aber gar nicht so zu Bewusstsein. Also: wenn ihr den Markt in Funchal mal besucht, dann schaut beim Wiegen zu und rechnet mit!

Was für diesen kleinen Ort sehr beeindruckend ist, ist der Faschingsumzug. Der dauert geschlagene 3, 5 Stunden und sogar die Alten aus dem Altersheim fahren in scheinbar zu Sänften umgebauten Rollstühlen mit. Die Stimmung ist gut und ausgelassen und die Masken teilweise sehr kreativ!

Das Abendessen ist reichlich, geschmacklich keine Sensation, der Kuchen ist bis jetzt jeden Abend der gleiche, schmierige Teig. Der grüne Salat und die Tomaten sind sehr gut, die anderen Salate leider nicht mein Geschmack.

Das wars für heute. Nachtleben in Machico gibt es im Moment nicht.

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Urlaubstagebuch Madeira, Tag 2

22.02.2016 18:47

 

Wir erwachen gegen 8 Uhr, der Blick aus dem Fenster läst uns erschauern. Wolken wohin man blickt, aber da wir in den letzten 3 Wochen das Wetter hier verfolgt haben beschließen wir guten Mutes und 19 Grad die Hauptstadt Funchal zu erkunden.

Das Frühstück besteht aus Rührei, Zwiebel, ‚Tomaten, Bohnen in Tomatensauce. Die  Wurst sieht nicht so appetitlich aus, viele Salate auch nicht, also gibt es noch ein kleines Stück Marmorkuchen, einen Karottenkuchen und ein Croissant. Der Kaffee ist gar nicht gut, so trinken wir Kakao und eine Banane und eine Kiwi bilden den Abschluss.

Ein deutscher Urlaubsgast freut sich seine Sprache zu hören und unformiert uns, dass die Busse regelmäßig nach Funchal fahren und ca. 3 Euro 20 Cent kosten. Wir machen uns auf den Weg zur Haltestelle und warten auf den Bus. Ein Paar mit einem Kind kommt auch und wir warten gemeinsam.

Ein Taxifahrer kommt auf uns zu und sagt er habe noch 2 Plätze frei wenn wir nach Funchal wollen, aber da wir zu dritt sind geht das nicht. Er verlässt uns wieder, schickt aber einen Kollegen, der mehr Platz hat. Er bietet uns an für 4 Euro pro Person uns 6 (das Paar mit dem Kind auch) mitzunehmen. Nach kurzer Beratung stimmen wir alle zu und er bringt uns die ca. 20 km in die Stadt. Für uns drei um 12 Euro ist ein guter Preis!

Unser erster Weg führt uns natürlich auf den Markt. Es ist unglaublich welche Vielfalt an Obst und Blumen, die wir zum Teil noch nie gesehen haben, hier angeboten wird! Wir dürfen kosten und weil alles so herrlich schmeckt, schlagen wir kräftig zu! Wir kaufen verschiedenste Maracujas, eine Anona, die Frucht eines Philodendron, eine Mango und noch ein paar Kleinigkeiten. Schließlich haben wir rund 1,5 kg Obst und zahlen 27 Euro.  Im Nachhinein sind wir sicher, dass wir da ganz schön über den Tisch gezogen worden sind, denn der Kilopreis war sicher keine 20 Euro. Aber als ich zahlen will stelle ich fest, dass meine Brieftasche weg ist! Da ist mein ganzes Geld für 2 Wochen Urlaub d´rin, da kann ich mir um ein paar Euro keine Sorgen machen! Ich hatte im Taxi mein Kleingeld herausgenommen um nicht immer die Brieftasche aus dem Rucksack holen zu müssen.

Alles was mir jetzt einfällt ist zur Polizei zu gehen, die auf der Insel übrigens nicht so oft zu sehen ist.... Ich frage nach der Polizeistation und wir machen uns auf den Weg. Meine beiden Männer (mein Vater und mein Lebensgefährte) erklären mir, dass das wenig Sinn macht, aber was soll ich sonst tun?

Wir sind keine 100 Meter gegangen, da sieht mein Schatz den Taxifahrer, der  in Machico heute nicht genug Platz für uns hatte und geht auf ihn zu. Dann sieht er noch den Fahrer, der uns hierher gebracht hat. Ich erkläre ihm die Situation, er versteht kaum englisch, geht aber mit mir zu seinem Taxi und das kleine Wunder geschieht! Meine Brieftasche ist da! Der Fahrer entschuldigt sich, dass er das nicht sofort gesehen und wird von mir mit 50 Euro Finderlohn bedacht. Auch seine Freude ist jetzt groß und wir vereinbaren, dass er uns am Abend wieder abholt.

Wir kaufen noch mehr Obst und Trockenfrüchte, sind fasziniert von der Fischhalle wo wir den Espada – Fisch, eine Muräne und wunderschöne Thunfische bewundern können. (Espada ist ein aalähnlicher Fisch ohne Schuppen, der in 1200 Metern Tiefe lebt und nachts auf 800 Meter aufsteigt, wo er dann bei einem Fischerdorf auf Madeira und in Japan gefangen werden kann. Er ist tief unten bunt schillernd, wenn er nach oben kommt platzt aber wegen dem geringerem Druck die Schwimmblase und die Augen quellen hervor und er stirbt einen qualvollen Tod. Er wird hier oft und gerne gegessen, weil er fettarm und gesund sein soll)

Wir speisen ganz in der Nähe in einem kleinen Restaurant sehr gut und günstig und ihr könnt euch vorstellen, dass der Tag heute für mich gerettet ist. Und sparen brauche ich auch nicht mehr, denn wenn meine 550 Euro weg gewesen wären hätte ich auch zurechtkommen müssen.

 

 

 

 

 

 

 

            

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Urlaubstagebuch Madeira, Tag 1

21.02.2016 10:10

 

Die Anfahrt zum Flughafen Wien verläuft problemlos, wir  sind pünktlich da und vertreiben uns die Zeit bis zum Abflug mit einer Runde „Bauernschnapsen“.

Die 4 Std. 20 Minuten Flug vergehen langsam, es gibt keinen Film an Bord, die Fluglinien müssen sparen.  Aber immerhin gibt es einen trinkbaren Rotwein!

Also lese ich im Reiseführer, dass der Flughafen Funchal bis zum Jahr 2000, als die Landebahn verlängert wurde, der „Flugzeugträger der Flughafen“ genannt wurde, weil die Landebahn so kurz war. Es entspannt ein bisschen, dass dieser Umstand die Gefahr bei der Landung erheblich verringert haben soll.....

Auch hier bei der Landung klappt alles problemlos und wir werden mit dem Taxi in unseren Ferienort Machico, der 5 km vom Flughafen entfernt liegt, gefahren.

Das Hotel Dom Pedro Baia ist hoch, das Personal bei der Ankunft fachkundig aber wenig freundlich. Kein Lächeln, kein Willkommen.

Wir beziehen unsere Zimmer mit seitlichem Meerblick im 10. Stock und wollen vor dem Abendessen noch ein wenig die Gegend erkunden.

Der Ort ist die ehemalige Hauptstadt, relativ klein und hat ca. 11.500 Einwohner, die ihre großteils ganz hübschen Häuschen rund um die Bucht und die Hänge hinauf verteilt haben. 

Weil wir die Flugzeuge  keinen km entfernt fast den Berg, oder sagen wir Hügel, streifen sehen beschließen wir diesen ein Stück hinaufzusteigen um einen guten Blick auf den Flughafen zu haben. Na ja, das mit dem Stück war wohl nichts, denn dort wo wir gehofft hatten in der Mitte des Hügels schon hinunterzusehen empfing uns ein Steilhang, der ohne Seil und Steigeisen nicht zu erklimmen war. Auf halbem Weg umkehren und nichts gesehen haben ging auch nicht, also die Zähne zusammenbeißen und das Abendessen verdienen! Oben angekommen verdecken Bäume und Sträucher die Sicht, also hier wieder ein Stück hinunter. Und noch ein Stück, bis wir einen undeutlichen Blick auf die Landebahn werfen können. Da hier keine guten Fotos möglich sind geht es die Straße entlang wieder den Berg hinauf und den steilen, ungesicherten Weg wieder hinunter. Wir sind froh als wir ohne auszurutschen unten ankommen, denn wenn man an bestimmen Stellen gestürzt, hätte man einen Gratisflug gekommen. Mit garantiert unsanfter Landung.

So greifen wir beim Buffet guten Gewissens zu, auch wenn die meisten Vorspeisen schon von den Zutaten und der Optik von uns verschont werden. Aber es gibt Fisch und Fleisch und die Beilagen sind auch genießbar. Am besten sind die sehr kleinen Törtchen und das Obst und so gehen wir nach einer kurzen Nacht und einem sehr langen Tag früh zu Bett.

Die Zimmer sind ganz nett, die Betten entfernen sich gerne voneinander, was nicht sehr angenehm ist, aber am schlimmsten ist die Erkenntnis, dass wir nur die Programme ZDF und RTL empfangen können. Das ist in einem Ort, in dem es zu dieser Jahreszeit abends keine Unterhaltung gibt doch etwas enttäuschend. Aber vielleicht fällt uns ja doch noch was anderes ein wenn wir wieder ausgeruht sind! Für heute: gute Nacht!

 

 

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Mondsüchtig

21.01.2016 19:02

 

Heute beim Spazierengehen hat mich der Anblick des fast vollen Mondes in seinen Bann gezogen. Unbeeindruckt von den Geschehnissen auf dieser Welt nimmt er zu, erreicht seine volle Pracht und nimmt wieder ab. (so wie ich.....)

Dabei sind mir dann ein paar Geschichten eingefallen, die ich mit „Mondsüchtigen“ erlebt habe.

Als Jugendliche wohnte  ich in Villach Neue Heimat in einem Wohnblock. Damals kannte man seine Nachbarn noch und pflegte regelmäßige Kontakte.

Eines Nachts, gegen 2 Uhr früh läutete es, mein Vater öffnete die Tür und war ziemlich erstaunt als der Sohn unserer Nachbarn, damals vielleicht 12 Jahre alt an ihm vorbei spaziert und mit den Worten „I muaß amol aufs Klo!“ in eben diesem verschwindet. Mein Vater war Polizist und es kam nicht oft vor, dass ich ihn sprachlos erlebte. Aber in diesem Moment stand er mit offenem Mund da und wusste nicht wie er reagieren sollte. Nach kurzer Zeit – wir waren alle froh dass er die Klomuschel einigermaßen gut getroffen hatte – kam er wieder heraus, verabschiedete sich mit einem Pfiat eich und kehrte in seine Wohnung zurück.

Ich hatte damals ja gedacht das war nur ein Test und er würde - nachdem wir ihm die Tür so bereitwillig geöffnet hatten - beim nächsten Vollmond wiederkommen und fragen ob er 5 Schilling haben könne. Aber da war mein Misstrauen unbegründet. Er kam – nachdem wir ihm am nächsten Tag von dem Vorfall erzählten – auch nie wieder zu uns auf´s  Klo. Seine Eltern zogen die Schlüssel ab, damit das nicht mehr passieren konnte.

Meine Tochter neigte auch eine  Zeit lang zum Schlafwandeln und nachdem sie eines Nachts in der Speisekammer Rechenaufgaben gelöst hatte – wir gingen nachdem wir entdeckt hatten dass alles in Ordnung war wieder ins Bett – kam sie zu unserem Schlafzimmer und verschloss die Tür.

Am nächsten Morgen – wir hatten noch kein Handy – mussten wir klopfen und rufen um befreit zu werden. Seitdem haben wir immer einen Dietrich im Schlafzimmer.....

Mein Sohn stand auch eines Nachts im Abstellkammerl, hatte einen Zettel in der Hand und flüsterte mit weit aufgerissenen Augen „die Russen kommen! Die Russen kommen!“

Wir waren sehr erleichtert, dass es nicht passierte....

Also an alle Mondsüchtigen und die, die miterleben was sie anstellen: ich freue mich auf eure Geschichten im Gästebuch!

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Kein Nachteil ohne Vorteil!

19.01.2016 09:10

Der Kälteeinbruch hat bei mir heute für Erheiterung gesorgt!

Auf meiner Morgenrunde mit dem Hund - wie immer gut eingepackt, mit Mütze und Handschuhen - habe ich einen älteren Herrn beobachtet, der dem Ablick des dicken Reifes und der Wettervorhersage wohl kein Vertrauen geschenkt hat und relativ leicht bekleidet mit seinem Hund unterwegs war. Es war ihm kalt! Er hat sich die Hände immer wieder aneinander gerieben, hineingepustet um sie feucht zu machen und dann noch mehr zu frieren, er trat während sein Hund sein Geschäft verrichtete von einem Bein auf das andere und fühlte sich sichtlich unwohl. 

Dann aber nahm sein Hundesackerl, sammelte die dampfenden Ausscheidungen seines Vierbeiners auf und blickte sich verstohlen um. Er verschloss das Sackerl und als er sich unbeobachtet fühlte nahm er das gefüllte Sackerl in beide Hände und ich konnte es auf die Entfernung zwar nicht so genau sehen, aber er hatte dabei einen sichtlich verklärten Gesichtsausdruck. Ich gehe davon aus, dass er sich nur daran erfreute wieder warme Hände zu haben....

Also, an alle die die Häufchen ihrer Schätzchen gerne mal liegen lassen: versucht es auch mal wenn ihr kalte Hände habt.....

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DANKE!!!!

17.01.2016 10:57

 

Liebe Freunde, geschätzte Leser! Heute schreibe ich mit gemischten Gefühlen. In meinem vorletzten Eintrag hatte ich gebeten mich zu kontaktieren wenn ich ein paar Tage unangekündigt nichts von mir hören lasse. Ihr wisst schon, Alzheimer.....

Ich habe jetzt tatsächlich 10 Tage keine Lust gehabt zu schreiben, was sich drastisch auf die Anzahl der Zugriffe ausgewirkt hat. Ich hätte ja nie erwartet in 3 Monaten mehr als 30.000 Zugriffe zu haben, aber es freut mich natürlich.

Nun, ich hoffe es liegt am Stress den ich momentan habe, dass meine Denkleistung doch gelitten hat. Ich habe den Hund vor ein paar Tagen im Kofferraum vergessen. Ja, es waren nur 2 Minuten, als ich vor der Wohnungstüre stand wurde mir klar, dass da etwas fehlt, aber es hat mir durchaus Sorgen gemacht.

Aber zurück zu meinen gespaltenen Gefühlen. Die Bitte mich zu kontaktieren wenn ich ein paar Tage nicht schreibe wurde nach 8 Tagen erfüllt. Aber nicht wie ich erwartet hatte von Freunden, von Bekannten! Nein, ein Herr aus der Ukraine und eine Dame aus Florida haben mir e-mails geschickt um mich an mich, meinen Hund, meinen Blog mit dem Titel täglich Spaß und die Verpflichtung die ich damit eingegangen bin zu erinnern!

Ich bedanke mich hiermit bei den beiden mir bisher Unbekannten, denen mein Blog, oder vielleicht sogar ich, so wichtig ist, dass sie mich auffordern weiter zu machen.

Ihr werdet sagen, dass zwei Leute bedenklich wenig sind, aber es sind zwei, für die es sich lohnt, weil sie sich die Mühe gemacht haben mir zu schreiben und mir so zu zeigen, dass ich das nicht nur ausschließlich für mich schreibe.

DANKE euch beiden!!!!!

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Fernsehen - damals und heute

07.01.2016 09:50

 

Ich bin ja niemand der viel Zeit zum Fernsehen hat, aber gerade in den Feiertagen, die heuer ja sehr günstig gefallen sind, hatte ich mal wieder Zeit um zu sehen was das Feiertagsprogramm so bietet. Über Weihnachten war ich zwar nicht da, aber da weiß ich, dass ich mich seit Jahren darüber aufrege, was an diesem besinnlichen Tag im „Patschenkino“ geboten wird. Action-, Gewalt- und Horrorfilme bestimmen bei einem Großteil der Sender das enttäuschende Angebot.

Silvester war aber noch schlimmer, da gab es  gar nichts Sehenswertes!  Ok, wenn man sich das „Diner for one“ zum 27. Mal ansehen wollte kam man auf seine Kosten.

Auch muss ich sagen, dass es inzwischen zu einem überwiegenden Teil nur noch Wiederholungen und wiederholte Wiederholungen von Wiederholungen zu sehen gibt, ist es kein Wunder.

Ich erinnere mich noch – und das liegt wahrscheinlich daran, dass Alzheimer eher Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt – wie das in meiner Kindheit war. Ich war ungefähr 11 als wir den ersten Schwarz –Weiß – Fernseher bekamen.  Das Programm war nicht sehr vielseitig – geschätzte 20 Stunden gab es das „Testbild“  zu sehen und der Rest war nach meiner Erinnerung aufgeteilt auf Nachrichten, zwei Filme für Erwachsene (Hauptabendprogramm) und zwei drei Kinderfilme. Wir Kinder haben den größten Teil des Tages im „Hof“ verbracht und gemeinsam gespielt. So was wie „Wer fürchtet sich vor´m schwarzen Mann, oder „Schneider leich ma die Scher“. (so hob ma holt g´red) Aber wenn dann „Daktari“ lief, saßen wir – die wir uns vorher noch bekämpft hatten um die Rangordnung in unseren Gruppen klarzustellen – vereint vor dem Kastl und staunten mit offenem Mund was sich in Afrika so abspielt oder wie das Leben mit einem Pferd (Furry glaub ich, oder Black Beauty) so ist. Schon damals wurde meine Liebe zu Afrika geweckt, denn ich war schon immer verrückt nach Tieren und Natur.

Dann konnten wir gemeinsam über das reden was gesehen hatten, konnten es in Rollenspielen nacherleben und unsere kleinen,  Abenteuer bestehen.

Oder später, als Serien wie Bonanza, Dallas, Denver Clan oder die wirklich unterhaltsamen Shows die ganze Familie am Abend vor dem Fernseher vereinten! Da saßen wir zusammen, haben gemeinsam gelacht und geraten.  Und damals war jeder Film neu! Da kannte man noch nicht 90 % von dem was ausgestrahlt wurde!

Heute hat fast jeder 7jährige einen eigenen Fernseher, in fast jedem Raum steht ein Flachbildschirm, damit jeder schauen kann, wonach ihm gerade ist. (Übrigens ist es pure Absicht nicht zu gendern. Ich meine dass wir als Frauen, als Nation als menschliche Wesen andere Sorgen haben sollten!)

Aber dadurch, dass es so viele Programme gibt, dass wir 24 Stunden jeden Tag  unterhalten sein wollen, kommt die Filmproduktion ja nicht nach, das ist ja verständlich. Um wenigstens ein bisschen Zeit zu sparen wird dann alle 10 Minuten Werbung gemacht. Manche sagen, dass ist  wegen Geld, immerhin kostet eine Werbeminute im Hauptabendprogramm mehr als ich in ein paar Monaten verdiene, aber ich denke, dass sie uns nicht noch mehr Wiederholungen aufs fernsehgeschädigte Auge drücken wollen und so durch die Werbung wenigstens ein bisschen Zeit schenken damit wir mal aufs Klo können, unsre abendlichen Waschungen vollziehen oder – Gott bewahre  - uns auch mal für 8 Minuten unterhalten können!

Als meine Kinder klein waren hatten wir ein paar Jahre keinen Fernseher und ich kann euch raten es mal zu versuchen! Es bleibt so viel mehr Lebenszeit die man sinnvoll, mit eigenen Aktionen bereichern könnte. Wenn es nur nicht so einfach wäre sich hinzusetzen, auf den Knopf zu drücken und in eine Welt einzutauchen, die man selbst auch so aufregend gestalten könnte!

 

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Alzheimer lässt grüßen

06.01.2016 17:31

 

In meinem noch unveröffentlichten Buch gibt es eine trotz des ernsten Hintergrundes lustige Geschichte die heißt „Alzheimer lässt grüßen“!

Heute ist mir etwas passiert, das mich doch veranlasst mir Sorgen über  meine geistige Zurechnungsfähigkeit zu machen.

Aufmerksame und treue Leser haben zur Kenntnis genommen, dass ich einen Hund habe. Seit etwas mehr als 6 Jahren.  Es hat sich eingebürgert, dass ich morgens die Zeitung aus dem Postfach hole und Charly währenddessen sein erstes kleines „Geschäft“ erledigt. Dann schließe ich das Postfach, öffne die Tür und gemeinsam gehen wir wieder in die Wohnung.

Ich habe heute unverschämt lange geschlafen und war mit Charly erst um 9 die Zeitung holen.

Dann habe ich gefrühstückt, mein Profi - Sudoku gelöst und mich dann nach Charly umgesehen. Ich habe unter den Tisch geblickt, im Arbeitszimmer gesucht, sogar im Bad und in meinem Schlafzimmer, das sonst Tabuzone für den Hund ist und dann fällt mir ein wie ich mit der Zeitung die Stufen hinaufsteige, neben mir ist kein Hund.....

Das war vor mehr als einer halben Stunde!

Ich stürze also wie von der Tarantel gestochen im Pyjama hinunter, bei der Haustüre hinaus und rufe meinen Vierbeiner. Er kommt nicht. Das ist ungewöhnlich, denn sonst geht er nie weit weg. Sonst lasse ich ihn aber auch nicht eine halbe Stunde vor der Türe stehen.....

Also wieder hinauf, in die Klamotten gesprungen und wieder hinunter. Meine Erleichterung ist groß als Charly schwanzwedelnd um die Ecke kommt! Er war mir offensichtlich nicht böse, das liegt aber wohl daran, dass er nicht klug genug ist die  Zusammenhänge zu erkennen......

Ich stelle mir jetzt vor wie Charly verwundert vor der verschlossenen Tür steht die ich ihm sonst täglich geöffnet habe, wie er resignierend die Schultern  zuckt und sich wohl denkt er macht dann seinen Morgenlauf eben ohne mich.

Ich muss sagen, dass ich mir heute zum ersten Mal ernsthaft Sorgen mache. Sollte ich in Zukunft mal mehr als 3 Tage nicht bloggen ohne es angekündigt zu haben, sei doch bitte jemand so gut und ruft mal an um zu sehen ob ich noch nach Hause gefunden habe......

 

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