Urlaubstagebuch Madeira, Tag 3
Der Sonnenaufgang versteckt sich hinter den Wolken die dick über dem Meer hängen.
Das Frühstück schmeckt noch, das Obst ganz besonders.
Wir wollen mit dem Bus an die Ostküste, ganz ans Ende der Straße fahren um dort bis an Ende der Insel zu wandern. Wieder gabelt uns ein Taxifahrer auf. Mit dem Bus wäre es auch möglich, auch billiger, aber da heute Fasching ist, fahren die Busse nicht so oft und anstatt eine Stunde zu warten zahlen wir die geforderten 15 Euro.
Die Fahrt ist nicht lange, wir passieren ein vor ein paar Jahren neu gegründetes Gelände, auf dem wunderschöne Eigenheime gebaut wurden. Sie sind teilweise um rund 180 000 Euro zu erwerben und wären das sicher wert.
Schließlich wandern wir bergauf und bergab an die Ostspitze der Insel. Dabei können wir gleichzeitig die ruhige Seite des Meeres im Süden und die „wilde, aufgepeitschte, Gischt sprühende“ Seite im Norden beobachten. Die stürmischen Wellen sind atemberaubend, die glatte See beruhigend.
Der Weg schaut anfangs nicht so weit aus, da es aber immer die Hänge entlang, immer auf und ab geht, ist es doch etwas mühsam und bis wir – natürlich immer den Ausblick genießend – an der steil abbrechenden Kante ankommen sind 1,5 Std. vergangen. Der letzte Anstieg lohnt sich nicht wirklich, aber das wussten wir zuerst natürlich nicht. Im Nachhinein betrachtet hätten wir in der kleinen Station am Hang eine entspannte viertel Stunde genießen können. Länger können wir leider nicht bleiben, weil wir den Bus erwischen müssen.
Was mich dort aber sehr beeindruckt hat, waren die vielen dunklen, steil im Felsen nach oben strebenden Röhren. Zuerst war mir nicht klar, wie die entstanden sein sollen, dann ist mir aber eingefallen, dass die Insel vulkanischen Ursprungs ist und das die Schlote sind, in denen die Lava einst nach oben gestiegen ist. Das war sehr beeindruckend!
Am Nachmittag haben wir unser kleines Städtchen genauer in Augenschein genommen, die Geschäfte durchstreift und festgestellt, dass wir am Markt in Funchal ganz schön abgezockt worden sind. Durch die Aufregung wegen meiner verlorenen Brieftasche kam uns das dort aber gar nicht so zu Bewusstsein. Also: wenn ihr den Markt in Funchal mal besucht, dann schaut beim Wiegen zu und rechnet mit!
Was für diesen kleinen Ort sehr beeindruckend ist, ist der Faschingsumzug. Der dauert geschlagene 3, 5 Stunden und sogar die Alten aus dem Altersheim fahren in scheinbar zu Sänften umgebauten Rollstühlen mit. Die Stimmung ist gut und ausgelassen und die Masken teilweise sehr kreativ!
Das Abendessen ist reichlich, geschmacklich keine Sensation, der Kuchen ist bis jetzt jeden Abend der gleiche, schmierige Teig. Der grüne Salat und die Tomaten sind sehr gut, die anderen Salate leider nicht mein Geschmack.
Das wars für heute. Nachtleben in Machico gibt es im Moment nicht.