Navis

23.11.2015 02:02

Meine erste Erfahrung mit einem Navi war so entmutigend, dass ich seither keines mehr benutzt habe. Ich war in Salzburg und wollte mich dort mit meinem Freund in einem Einkaufszentrum treffen. Als - ich will nicht sagen als Landpomeranze, denn schließlich habe ich ein paar Jahre in Graz und Wien gelebt und bezeichne mich als Weltenbummlerin - ich das geborgte Navigatationsgerät meinem Vaters einschaltete folgte ich siegessicher den Anweisungen. Nach ca. 20 Minuten konnte ich den Shoppingtempel sehen. Von Fern. Aber ich war in der Nähe, das machte mir Mut. Nach weiteren 20 MInuten war ich meinem Ziel kein Stück näher. Ich blieb stehen, programmierte neu, folgte erneut den freundlichen Anweisungen. Wieder konnte ich kurz einen Blick auf mein ersehntes Ziel werfen, aber ich kam ihm keinen Schritt näher. 

Inzwischen war ich seit einer Stunde unterwegs, kam am Flughafen vorbei, landete beinahe auf der Autobahn nach München und hätte in eine Einbahnstraße fahren sollen. Ich kann euch sagen, wenn das mein Navi gewesen wäre wäre es in hohem Bogen aus dem Fenster geflogen. So begnügte ich mich damit es - nicht ohne wüste Beschimpfungen - abzustecken und auf die Rückbank zu werfen. Dann holte ich einen guten alten (nicht an Jahren, sondern als Werkzeug) Stadtplan aus dem Handschuhfach und war in 10 Minuten am Treffpunkt. 

Ich bin jahrzehntelang ohne Navi überall hingekommen, und so wird es wohl auch weiter bleiben. (Dinosaurier bleibt einfach Dinosaurier.....) Aber ich freue mich, dass es Menchen gibt, die mit dem Navi auch gute Erfahrugen gemacht haben. Na ja, zumindest so lange, bis sie voll Vertrauen in eine so enge Gasse gelotst wurden, dass sie mit dem Auto darin stecken blieben. Das ist hier in Villach tatsächlich passiert! Die Begründung des Fahrers war ja auch sehr einleuchtend: aber das Navi hat ihm ja gesagt, dass er durch diese Gasse auf den Hauptplatz, der übrigens schon lange eine Fußgängerzone ist, kommt! 

Für mich ist es unverständlich, dass so viele Leute sich blind auf ein Gerät verlassen, dass die Welt nur in Nullen und Einsen sieht! Meine dringende Empfehlung ist also das Hirn nicht auszuschalten wenn man ein technisches Gerät einschaltet. Der Hausverstand hat schon seine Berechtigung und wir sollen uns öfter auf ihn verlassen!

Obwohl, es könnte eine große Hilfe für kleine Orte sein, die sonst niemand besucht! Garmin hatte mit seinen Navis jetzt ja ein technisches Problem und führte alle Nutzer die irgendwo in Europa eine Umleitung machen mussten nach Preitenegg in Kärnten. Da würde sich ja eine Marktlücke auftun! Orte die vom Fremdenverkehr sonst verschont bleiben sich aber mehr Belebung wünschen könnten Verträge mit den Herstellen abschließen und davon profitieren dass Autofahrer ihrem Navi bedingungslos vertrauen und sich dann in jedes Kaff leiten lassen.