Hundesch.....
Dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, dass ich stolze Hundebesitzerin bin. Er, Charly, bekämpft meinen inneren Schweinehund der sich täglich an mein Bein heftet, als kleine Version auf meiner Schulter sitzt und mir tausend Ausreden ins Ohr flüstert sehr erfolgreich. Sein Blick würde einen Eskimo überzeugen, dass er einen Kühlschrank braucht, oder einen Balinesen, dass eine Erdwärmeheizung unentbehrlich ist. Also mich bringt er bei jedem Wetter dazu meine Komfortzone zu verlassen und mich den "Naturgewalten" auszusetzten. Beim Weggehen ist mein Blick nicht immer begeistert, wenn ich dann mit roten Wangen und durchd die Bewegung gut gewärmt zurück komme bin ich froh mich mich aufgerafft zu haben. Aber ich schweife ab.....
Der Winter naht, die Tage sind kurz und beim abendlichen Marsch hat uns heute der Vollmond die Dunkelheit erhellt. Ich mag den Mond und mit einem Lächeln im Gesicht genoß ich den herrlichen Anblick. Bis ich in eine weiche, sich unter meinen Schuhsohlen ausbreitendende Masse trete. Ich kann mir so richtig vorstellen, wie mein Gesicht zuerst bleich, dann dunkelrot wird. Ich muss nicht nach unten sehen oder meine Nase beanspruchen um zu wissen, dass diese Masse braun ist, stinkt und sich in alle Ritzen meines Schuhwerks zwängt.
Versteht mich nicht falsch, ich weiß dass auch Hunde sich der verdauten Überreste ihres mehr oder weniger artgerechten Fressens entledigen müssen, aber ist es denn echt zuviel verlangt dass man diese Häufchen aufsammelt und entsorgt? Ich werde richtig zornig wenn ich die stattlichen Männer mit ihren Pitbulls oder bepelzte Damen mit Pekinesen sehe, die Zigarette in der Hand und die dann entweder demonstrativ wegschauend oder fasziniert beobachtend wie ihre Lieblinge sich erleichtern. Gemeinsam ist ihnen, dass zumindest einige von ihnen das Häufchen liegen lassen. Wenn ich das sehe gehe ich freundlich lächelnd auf sie zu, halte ihnen schon von weitem ein Gasssackerl entgegen und sage ganz nett: Sie haben sicher nur vergessen ein Sackerl mitzunehmen. Ich helfe Ihenen gerne aus!" Meist hilft das. Wenigstens für den Moment und dieses eine Häufchen.
Wenn ich dann weiter gehe wünsche ich Ihnen von Herzen, dass sie jeden Abend in eines dieser Häufchen treten, oder dass sich ihre Kinder - auch wenn die nichts dafür können, da bin ich einfach auch boshaft - der Länge nach in so ein duftendes Päckchen werfen. Ich bin sicher, wenn ihnen das nur oft genug passiert, werden sie die Errungenschaft unseres unterforderten Gehirns zu nutzen beginnen.
Also, wenn ihr mich boshaft grinsen seht, habe ich mir vielleicht gerade vorgestellt, dass einer der sicher wenigen "Wegseher" am Waschbecken steht und sich fast übergibt wenn er seine Schuhe reinigt!