Fernsehen - damals und heute

07.01.2016 09:50

 

Ich bin ja niemand der viel Zeit zum Fernsehen hat, aber gerade in den Feiertagen, die heuer ja sehr günstig gefallen sind, hatte ich mal wieder Zeit um zu sehen was das Feiertagsprogramm so bietet. Über Weihnachten war ich zwar nicht da, aber da weiß ich, dass ich mich seit Jahren darüber aufrege, was an diesem besinnlichen Tag im „Patschenkino“ geboten wird. Action-, Gewalt- und Horrorfilme bestimmen bei einem Großteil der Sender das enttäuschende Angebot.

Silvester war aber noch schlimmer, da gab es  gar nichts Sehenswertes!  Ok, wenn man sich das „Diner for one“ zum 27. Mal ansehen wollte kam man auf seine Kosten.

Auch muss ich sagen, dass es inzwischen zu einem überwiegenden Teil nur noch Wiederholungen und wiederholte Wiederholungen von Wiederholungen zu sehen gibt, ist es kein Wunder.

Ich erinnere mich noch – und das liegt wahrscheinlich daran, dass Alzheimer eher Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt – wie das in meiner Kindheit war. Ich war ungefähr 11 als wir den ersten Schwarz –Weiß – Fernseher bekamen.  Das Programm war nicht sehr vielseitig – geschätzte 20 Stunden gab es das „Testbild“  zu sehen und der Rest war nach meiner Erinnerung aufgeteilt auf Nachrichten, zwei Filme für Erwachsene (Hauptabendprogramm) und zwei drei Kinderfilme. Wir Kinder haben den größten Teil des Tages im „Hof“ verbracht und gemeinsam gespielt. So was wie „Wer fürchtet sich vor´m schwarzen Mann, oder „Schneider leich ma die Scher“. (so hob ma holt g´red) Aber wenn dann „Daktari“ lief, saßen wir – die wir uns vorher noch bekämpft hatten um die Rangordnung in unseren Gruppen klarzustellen – vereint vor dem Kastl und staunten mit offenem Mund was sich in Afrika so abspielt oder wie das Leben mit einem Pferd (Furry glaub ich, oder Black Beauty) so ist. Schon damals wurde meine Liebe zu Afrika geweckt, denn ich war schon immer verrückt nach Tieren und Natur.

Dann konnten wir gemeinsam über das reden was gesehen hatten, konnten es in Rollenspielen nacherleben und unsere kleinen,  Abenteuer bestehen.

Oder später, als Serien wie Bonanza, Dallas, Denver Clan oder die wirklich unterhaltsamen Shows die ganze Familie am Abend vor dem Fernseher vereinten! Da saßen wir zusammen, haben gemeinsam gelacht und geraten.  Und damals war jeder Film neu! Da kannte man noch nicht 90 % von dem was ausgestrahlt wurde!

Heute hat fast jeder 7jährige einen eigenen Fernseher, in fast jedem Raum steht ein Flachbildschirm, damit jeder schauen kann, wonach ihm gerade ist. (Übrigens ist es pure Absicht nicht zu gendern. Ich meine dass wir als Frauen, als Nation als menschliche Wesen andere Sorgen haben sollten!)

Aber dadurch, dass es so viele Programme gibt, dass wir 24 Stunden jeden Tag  unterhalten sein wollen, kommt die Filmproduktion ja nicht nach, das ist ja verständlich. Um wenigstens ein bisschen Zeit zu sparen wird dann alle 10 Minuten Werbung gemacht. Manche sagen, dass ist  wegen Geld, immerhin kostet eine Werbeminute im Hauptabendprogramm mehr als ich in ein paar Monaten verdiene, aber ich denke, dass sie uns nicht noch mehr Wiederholungen aufs fernsehgeschädigte Auge drücken wollen und so durch die Werbung wenigstens ein bisschen Zeit schenken damit wir mal aufs Klo können, unsre abendlichen Waschungen vollziehen oder – Gott bewahre  - uns auch mal für 8 Minuten unterhalten können!

Als meine Kinder klein waren hatten wir ein paar Jahre keinen Fernseher und ich kann euch raten es mal zu versuchen! Es bleibt so viel mehr Lebenszeit die man sinnvoll, mit eigenen Aktionen bereichern könnte. Wenn es nur nicht so einfach wäre sich hinzusetzen, auf den Knopf zu drücken und in eine Welt einzutauchen, die man selbst auch so aufregend gestalten könnte!