Die Tücken beim Schätzen des Alters - alles eine Frage des Blickwinkels
Vor ein paar Tagen wurde meine 21jährige Tochter von einem Freund altesmäßig ins erste Semester an der Uni geschätzt, obwohl sie schon im 5. ist. Sie hat sich ein wenig darüber geärgert. Dabei ist mir eine Geschichte aus meiner Jugend eingefallen.
Ich hatte mir mit 17 Jahren den (diesmal) Arm gebrochen und wollte, weil ich in der Schule eine Servierprüfung hatte, den Gips 4 Tage früher abgenommen haben. Ich kam mit dem Sturzhelm unter dem Arm ins Krankenhaus und trug mein Anliegen vor. Die Krankenschwester sah mich an und sagte, dass man das erst mit 16 entscheiden dürfe.
Ich blickte sie böse an, zeigte auf den Sturzhelm und fragte ob das nicht darauf hinweisen würde, dass ich schon 16 bin. Es nützte nichts, sie wollte meinen Ausweis sehen. Ich sehe noch so jung aus, das könne sie nicht glauben.
In meiner jugendlichen Unverfrohrenheit legte ich den Ausweis hin, sah sie von der Seite aus an und sagte: "Ich freue mich immer wenn mich jemand jünger schätzt, passiert Ihnen das auch noch?"
Nachträglich, mit der Weisheit des Alters betrachtet, bedau´re ich so gemein gewese zu sein, aber mit 17 tat es echt gut!
Heute, wo ich die 50 hinter mir gelassen und nach dem 6. Jahr aufgehört habe 40 zu sein, würde ich mich freuen wieder mal jünger geschätzt zu werden. Aber ich habe eine andere Taktik gefunden: wenn mich jetzt jemand fragt wie alt ich bin mogle ich ein paar Jahre dazu, dann passt es auch wieder.....